Wie wir für gesundes Frischwasser sorgen
Stand Oktober 2021Ein beliebtes Thema in einschlägigen Foren ist: "Wie halte ich meine Trinkwasserversorgung sauber und keimfrei?" Die Meinungen gehen weit auseinander und es werden viele Mittelchen angepriesen von Chlor über spezielle Womotankreiniger bis zur Silberdrahtkugel mit Magnetverstärker.
Ich war als Kind mehrfach in der Schweiz in den Ferien und habe dort gelernt: Wasser, das fließt, ist trinkbar!". Überall auf den Wiesen und an jedem Haus stand einer von diesen Trögen entweder aus Stein (am Haus) oder aus Holz und über jedem endete ein Rohr, aus dem pausenlos Wasser floss. Wasser aus irgendeiner Quelle oberhalb am Hang. Das war früher die einzige Wasserversorgung. Auch kann man aus jedem Bach trinken, ohne krank zu werden.
Wasser muss fließen, dann bleibt es frisch und keimfrei! Deshalb ist Wassersparen im Wohnmobil grundsätzlich falsch! Klar muss man sparsam damit umgehen, wenn absehbar ist, dass der nächste Frischwasserhahn ein paar Tage entfernt ist, aber normalerweise gibt es keinen Mangel. Wir sehen zu, dass der Frischwassertank immer gefüllt ist, denn wir wissen ja selten, wann der nächste Tag bringt.
Keime sind Bakterien. Das sind Lebewesen, die genau wie wir Menschen auf Wasser angewiesen sind. Menschen und Bakterien haben also eins gemeinsam: bekommen sie eine Zeitlang nichts zu trinken, sterben sie. Das nutzen wir aus: immer, wenn wir das Wohnmobil mehr als 3 Tage nicht bewohnen, dann lasse ich das Wasser komplett ab.
Wenn die normale Fahrzeugneigung dafür sorgt, dass dieses Loch nicht "am tiefsten Punkt" liegt, dann fahr den Wagen so hin, dass das der Fall ist. Notfalls helfen Dir die Keile.
Jetzt noch die Pumpe elektrisch lahmlegen (dafür gibt es am Elektroblock eine Sicherung), die Wasserhähne aufmachen und jetzt kann das Leitungssystem leerlaufen. Es hilft, den Duschschlauch hochzuziehen. Noch leerer wird's, wenn man in die Wasserhähne Luft reinbläst (z.B. mit dem Mund).
Wenn der Tank ordentlich leer gelaufen ist, setze ich den Stopfen wieder ein, damit nicht Ungeziefer oder sogar Mäuse in den Tank gelangen können. Aber die Arbeitsöffnung bleibt bis zum nächsten Womo-Einsatz offen, so kann der Tank richtig austrocknen. Das Trocknen ist wichtig!
Wasser tanken
Es gibt natürlich eine wichtige Voraussetzung für dies alles: das Wasser, das man ins Womo einfüllt, muss sauberes Trinkwasser sein. Auf Campingplätzen gibt es oft Wasserhähne für Frischwasser neben der Entleerung für die Klokassetten. Und weil die nach dem Auskippen gespült werden, besteht die Gefahr, dass der Trinkwasser-Schlauch dafür benutzt wird und deswegen durch Fäkal-Keime verunreinigt ist. Oder: am Frischwasserhahn ist ein Schlauch angeflanscht, aber der liegt teilweise auf dem Boden im Dreck. Im Bild oben soll der rechte Hahn mit der Verlängerung für die Klokassette benutzt werden. Aber: hält sich auch jeder dran?
Wir haben ein Stück Schlauch dabei, das wir sauber lagern und deswegen unbesorgt in den Tankeinfüllstutzen schieben können. Dieses Schlauchstück schließen wir im Bedarfsfall an einen vorhandenen Schlauch an, lassen erstmal ein paar Liter Wasser ins Freie fließen und können dann unbesorgt das Ende in den Tank stecken.
Für den Fall, dass wir einen Schlauch brauchen, weil am Trinkwasserhahn keiner vorhanden ist, haben wir diesen Schlauch dabei: er ist 2,5 Meter lang und lässt sich auf 5 Meter längen (die angegebenen 7,5 Meter sind eine Werbelüge!). Wenn er nicht gebraucht wird, behält er seine Rohrform, so dass er gut trocknen kann - im Gegensatz zu Aufroll-Schläuchen ...
Von diesen Schläuchen haben wir 3 an Bord, also 3 mal 2,5 Meter und nicht etwa 7,5 Meter. Kurze Schläuche lassen sich besser handhaben und trocknen. Wir benutzen immer nur soviel, wie wir brauchen. Die Dinger lassen sich in der Kurzform prima zusammenlegen!
Und wenn ich schon mal dabei bin: es ist wichtig, solche Adapter dabei zu haben, die Campingplatzbetreiber müssen selbst nicht Wasser tanken und denken nicht an uns. Und bei Fahrten nach Dänemark: deren Wasserhähne haben meistens ein Halbzoll-Gewinde im Gegensatz zu unseren Dreiviertelzoll-Hähnen.
Zum guten Abschluss:
wie sieht es heutzutage mit den Steintrögen aus?