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Technikwissen für Nichttechniker

Fernsehformate

Zuerst mal ein ganz gewöhnliches Foto:

Ein Foto im Format 4:3

Ein Bild vom Ausflugsschiff Wega2, das hier am Leuchturm Hoheweg bei Niedrigwasser "auf Grund liegt". Das Foto wurde mit einer 12-Megapixelkamera aufgenommen. Es hat die Größe 4000 Pixel breit und 3000 Pixel hoch und das Seitenformat des Bildes ist demzufolge 4 zu 3 (oder eben "4:3"). So kannst Du es am Monitor nicht betrachten, Du würdest nur einen kleinen Ausschnitt sehen. Deswegen habe ich es für diese Seite verkleinert. Es ist jetzt nur noch 720 Pixel breit und 540 Pixel hoch. Dieses Foto dient mir hier als Beispielbild.

Fernsehen gibt es heute überwiegend im 16:9-Format, deswegen habe ich das Wegabild mal auf dieses Format beschnitten:

Ein Foto im Format 16:9

Unser herkömmliches Fernsehbild hat - unabhängig von 16:9 oder 4:3 eine Breite von 720 Pixeln und eine Höhe von 576 Pixeln. Es wird mit 25 Bildern in der Sekunde gesendet und das in 2 Halbbildern, also mit 50 Halbbildern/Sekunde. Das mit den Halbbildern wird Zeilensprungverfahren oder "interlaced" genannt und ich erkläre es gleich. Dieses Normalformat wird zur Unterscheidung von den folgenden mit 576i/25 bezeichnet.

Das "Full-HD"-Fernsehbild hat eine Breite von 1920 Pixeln und eine Höhe von 1080 Pixeln. Es wird mit 25 Bildern in der Sekunde gesendet und "interlaced", also mit 50 Halbbildern/Sekunde. Das Full-HD-Format wird mit dem Fachausdruck 1080i/25 gekennzeichnet.

Daneben gibt es noch ein HD-Format, das nur 1280 Pixel breit ist und 720 Pixel hoch. Dieses Format benutzen die öffentlich-rechtlichen Sender derzeit. Fernseher, die diese Auflösung haben, bekommen das Kennzeichen HD-Ready. Gesendet wird mit 50 Vollbildern in der Sekunde. Der Technikerausdruck für Vollbilder ist "progressiv", deswegen sieht der Fachausdruck dafür so aus: 720p/50

Pause, jetzt erstmal wieder ein Bild. Hier zeige ich die Größenverhältnisse der einzelnen Format zueinander: Alle 3 Formate im Größenvergleich

Nun ist der Fernseher aber immer gleich groß und jedes dieser Bilder würde auf die selbe Größe gebracht. Was das ausmacht, zeige ich jetzt. Das Foto als Schärfevergleich, das Full-HD-Format und das herkömmliche Bild in der gleichen Größe:

Schärfevergleich

Echt, das tust Du Dir jeden Tag an, diese miese Schärfe des Normal-Fernsehens! Aber warum ist Dir das noch nie aufgefallen? Antwort: Du sitzt zu weit weg, geh mal richtig ran an den Fernseher, so auf 60 Zentimeter etwa, so weit, wie Du jetzt Deinen Kopf von diesem Monitor hast, dann weist Du, wovon ich rede.

Frage: warum habe ich das Foto zum Schärfevergleich dazu getan? Es hat mit Fernsehen doch nichts zu tun! Anwort: das Foto steht für die Schärfe von Kinofilmen, die können - was die Schärfe anbetrifft - es mit dem Fotoapparat problemlos aufnehmen bzw. übertreffen ihn noch. Aber was bleibt von dieser bestechenden Schärfe übrig, wenn der Kinofilm für das Normalfernsehbild digitalisiert wurd? Das kannst Du hier drüber bewundern ...

Interlaced? Dazu auch ein einfaches animiertes Foto, das nahezu selbsterklärend ist. Die Einzelbilder sind ebenfalls beschriftet:

Interlaced

Das erste Halbbild enthält alle ungeraden Zeilen eines Bildes, das Zweite alle geraden. Geh mal ganz ran an den Monitor oder nimm Dir eine Lupe, dann kannst Du sogar sehen, dass die Halbbilder gegeneinander um genau eine Pixelzeile springen.

Frage: warum siehst Du das nicht beim Fernsehen? Antwort: der Fernseher zeigt die Bilder so schnell hintereinander, dass das träge Auge den Wechsel nicht mitkommt. Der Nachteil dieser Technik: wenn innerhalb dieser Halbbilder Objekte sich schnell bewegen, dann sind die Bilder verschieden und das kann man sehen. Beispiel: Interlace-Fehler

In dem Punkt sind die Progressiven Formate entschieden im Vorteil!

Bleibt noch die letzte Frage: wenn - wie oben gesagt - die Filme des Normal-TV unabhängig vom Format immer 720 Pixel breit sind, wie kann dann ein Film breiter oder schmaler sein?

Die Antwort: Jedes Bild enthält am Beginn der Daten eine Kennzeichnung über das Format und der Fernseher zieht das Bild dann breit oder eben nicht. Das hat zur Folge, dass 16:9-Filme in der horizontalen Richtung unschärfer sind, als 4:3-Filme, denn die 720 Pixel werden ja über mehr Fläche verteilt ...

Formatumschaltung

Klar soweit? Wenn Du Fragen/Kritik hast dazu, schreib mir ....