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Was mir in Sachen Linux einfällt

Server: Begriffserklärung

Du hast schon immer davon geträumt, Deinen eigenen Server zu haben? Kein Problem! Mit Linux geht das ziemlich schnell, relativ unkompliziert und ist außerdem - von der Hardware abgesehen - kostenlos.

Aber:

Server - was ist das ?
Supercomputer

Das Bild rechts zeigt einen IBM-Computer BlueGene-L, vorgestellt im Jahr 2007. Eigentlich ist das nur ein Teil, denn der fertige Rechner besteht aus 64 solchen Schränken. Jeder Schrank einhält 16 Einschübe, auf jedem Einschub sitzen 32 Prozessorkarten, jede so leistungsfähig, wie ein Heimcomputer.

Den meisten Menschen fällt beim Wort "Server" dieses Bild ein. Diese Assoziation habe ich ja schon bei der Vorstellung meines Servers benutzt und ich habe feststellen müssen, dass viele beim ersten Anblick des Bildes an die Größe geglaubt haben. Aber der Ausdruck "Server" sagt nichts über die Größe aus und deshalb erkläre ich jetzt den Begriff kurz und knapp.

Der BlueGene ist übrigens kein Server, der Rechner dient nur dazu, wissen­schaftliche Probleme mit vielen unbekannten Größen in einer akzeptablen Zeit zu berechnen.


Server

Der Begriff "Server" ist doppeldeutig: einerseits steht er für den Rechner selbst als Hardware, andererseits für die Software, die auf der Hardware läuft.

Hardware ist soweit klar, die Größe spielt keine Rolle, eine Hardware ist dann ein Server, wenn darauf eine Software vom Typ "Serverprogramm" läuft und das kann sogar Dein Smartphone sein.

Software ist vom Typ "Server", wenn sie ausschließlich dazu da ist, mit anderen Rechnern Daten auszutauschen. Und Daten gibt es genug zu transportieren. Diese Seite, die Du Dir gerade ansiehst, hat Dir ein Server ausgeliefert. Nachher möchtest Du Dir einen Film bei Youtube ansehen, dann brauchst Du vielleicht noch ein Update von Firefox und der eine Ebay-Kauf muss noch bezahlt werden - online natürlich. All das braucht Server-Software der verschiedensten Art und die wichtigsten liste ich jetzt auf.

Es gibt unter anderen diese Art von Server-Programmen:

Die bei Otto-Normalverbraucher unbekannteren Server sind nicht gleichzeitig unwichtig! Der Name-Server z.B. sorgt dafür, dass Deine Eingaben im Browser (z.B. "www.heise.de") in IP-Adressen umgewandelt werden (in diesem Fall "193.99.144.85"), denn nur damit können Computer Daten im Netzwerk halbwegs schnell transportieren. Und von einem DHCP-Server Deines Providers erhält Dein Router eine im Internet eindeutige Adresse, die als Absenderadresse vom Router an Deine Internet-Wünsche angehängt wird. Damit wissen die antwortenden Server auf der ganzen Welt, an wen sie Antworten schicken müssen.

Der Router hat wahrscheinlich nach dem Einschalten Deines Computers einen Wunsch von Deinem Rechner bekommen auf "Adressvergabe" und Deinem Rechner von seinem "eingebauten" DHCP-Serverprogramm eine eindeutige Adresse in Deinem heimischen Netzwerk zugeteilt, damit er seinerseits weiß, wer was will und wer was wieder zugeteilt bekommt von den Internetantworten. Mit dieser Zuteilung einer Adresse von einem DHCP-Servers kommt auch die Adresse des nächsten Nameservers (bei Deinem Provider): Dein Router bekommt dafür eine IP-Adress-Zahl (z.B. 213.6.108.140), denn wenn noch kein Nameserver bekannt ist, kann man keinen Nameserver befragen. Diese Zahl gibt er an Deinen Rechner weiter und so weiß Dein Computer, an wen er Namenseingaben schicken muss, damit sie in Zahlen übersetzt werden.

Jetzt weißt Du schon, dass Dein Router gleichzeitig Server ist. Gib zu, über diese beiden Serverarten hast Du Dir noch nie Gedanken gemacht ...

Ich bin abgeschweift. Schluss damit, jetzt komme ich zu den beiden bekannten Serverprogrammen.

Das eine ist der Dateiserver, den es in 2 Sorten gibt. Einmal mit dem
File-Transport-Protokoll (ftp://) und zum anderen mit dem
Server-Message-Block-Protokoll (smb://).

Beim FTP-Server kann man einfach nur Dateien zwischen eigenem und dem entfernten Computer hin- und herschieben, beim SMB-Server kann man die Ordner des entfernten Rechners in den Dateibaum einhängen und dann in den Ordnern auf dem Server arbeiten, als wären sie auf dem eigenen Rechner. Übrigens wird wegen der kryptischen Zeichenfolge "smb" das zuständige Serverprogramm auch "Samba-Server" genannt.

Mein erster Server: NSLU2

Der Dateiserver ist bekannt unter der Abkürzung NAS, was ausgeschrieben Network Attached Storage heißt und auf deutsch übersetzt "Netzwerk-verbundener Speicher". Diese Server kommen für den Heimbetrieb jetzt "in Mode", man kann sie inzwischen in jedem besseren Computerladen kaufen. Die kleinste Version, die ich kenne ist mein erster Server, bei dem man eine externe Festplatte via USB anschließen kann. Stromverbrauch mit Notebookplatte: 6 Watt.

Ein Dateiserver für kleine Firmen





Links ein Dateiserver für kleine Firmen mit 8 Wechselfestplatten (4 vorn, 4 hinten). Die Auswahl für den Hausserver bewegt sich irgendwo dazwischen. Stromverbrauch dieses Rechners mit 8 Festplatten: ca. 120 Watt.

Man kann aber auch irgendeinen Rechner nehmen, auf ihm ein Dateiserverprogramm installieren und ihn an das Netzwerk anschließen, dann ist das ein Dateiserver. Stromverbrauch: je nach Rechner ...


Der andere bekannte Servertyp ist der Webserver. Er ist für das Ausliefern von Internet-Inhalten zuständig. Für das eigene Heim ist er noch nicht "in Mode" gekommen, denn es gibt genügend Firmen, die diesen Server als Dienstleistung anbieten. Das kostet eine bestimmte monatliche Gebühr, deren Höhe vor allem vom Speicherplatz des Webauftritts abhängt. Die Einrichtung eines Webservers ist nicht ganz so leicht, wie beim Dateiserver und der Dienstleister hat die Konfiguration schon für Dich fertiggemacht. Wenn Du mietest ...

Gegen Mieten spricht, dass Du für Deinen eigenen Webserver nur den Strom zu zahlen brauchst, den Rechner bereitstellen musst und selbst die Konfiguration machen musst. Das ist zwar mehr Aufwand, aber die Kosten summieren sich beim Mieten im Laufe der Jahre zu einem beachtlichen Sümmchen. Bei meinem Speicherplatz müsste ich im Monat 50 Euro zahlen, damit habe ich über die letzten 5 Jahre 3000 Euro an Miete gespart, im Gegenzug 250 Euro für die Rechner bezahlt und für den Strom ca. 120 Euro abgedrückt. Die Ersparnis kannst Du selbst ausrechnen ....

Falls Du jetzt noch Lust hast, Dir einen eigenen Server einzurichten, dann machst Du jetzt weiter mit Arbeit auf dem Server in der Praxis

Arbeiten auf einem Server -->

Einige Links zumThema Server:

Ein Blick in das Rechenzentrum des Heise-Verlags

Google zeigt hier einen Einblick in seine Serverwelt