Logo

Smartphones

Smartphones

Stand: November 2020

smart = intelligent, klug, schlau, clever, pfiffig, schick, raffiniert

phone = Telefon

Zusammengesetzt ergibt das in etwa "schlaues Telefon". Aber eigentlich sind Smartphones kleine vollwertige Computer, die mit einem Betriebssystem zum "Leben" erweckt werden - ganz wie bei Desktop-Computern - und auf denen Programme installiert sind bzw. vom Benutzer installiert werden können - ganz wie bei "normalen" Rechnern. Eins von diesen vorinstallierten Programmen heißt "Telefon" und eben das macht diese Minicomputer zum Smartphone.

Smartphone-Betriebssysteme

Einführung

Es gibt mehrere Betriebssysteme für diese Kleinstrechner: (am weitesten verbreitet) Android, das auf Linux basiert , IOS (eher häufig) und Windows-Phone (inzwischen out). Damit sieht die Welt der Smartphone von der Anzahl der Betriebssysteme genauso aus, wie die der Computer: Windows, Mac OS und Linux. Nur die Verbreitung ist genau anders herum: Windows ist auf den allermeisten Computern installiert, dann Mac OS mit wenigen Prozent und mit einem verschwindend kleinen Anteil Linux.

PC-Betriebssysteme

Woran liegt das? Nun, bei den Heimrechnern, die es schon länger gibt, was Microsoft schon vor Jahrzehnten "smart" genug, die Hersteller dazu zu bringen, Windows auf jedem Rechner vorzuinstallieren, es gab ja auch nichts anderes, denn Mac OS lief nur auf der Hardware von Apple und Linux gab's noch nicht. Als die ersten Smartphones entwickelt wurden, gab es bereits ein gut funktionierendes Linux, das den Vorteil hat, nichts zu kosten, offen, frei und beliebig veränderbar zu sein.

Irgendwann um die Jahrtausendwende arbeitete ein gewisser Andy Rubin an einem freien Betriebssystem für Mobilgeräte auf Linux-Basis. 2003 gründete er die Firma Android. Im Rahmen einer Präsentation lernte Rubin einen gewissen Larry Page kennen, den Gründer der Firma Google. Der war begeistert von Rubins Idee, kaufte 2005 kaufte die Firma Android und Rubin wurde Chefentwickler für android bei Google. Seit 2008 ist dies Betriebssystem Opensource und steht jedem unentgeltlich zur Verfügung.

Dieses "kostenlos, frei und offen" war dann über die Jahre der Dolchstoß für Windows-Phone. Apples IOS - das abgewandelte Mac OS für "I"-Geräte - läuft wie gewohnt nur auf der harten Ware mit dem Apfel-Logo. Es verdankt seine relativ große Verbreitung eher Sektendenken, Profilierungssucht und der Tatsache, dass in der Anfangszeit der Smartphones Apples Geräte viel besser funktionierten.

PC-Benutzer

Zurück zum Wesentlichen:

Bei jedem modernen Betriebssystem gibt es Benutzer und Rechte. Bestimmte Benutzer habe bestimmte Rechte. Bekannt sind von Windows der "Administrator", der alle Rechte hat, d.H. er darf auf dem Computer alles verändern, installieren oder löschen. Daneben gibt es den "Benutzer mit eingeschränkten Rechten" oder "Standardbenutzer" wie ihn Microsoft nennt.

Wollen das zulassen
Der darf am Betriebssystem nichts verändern und ergo auch nichts installieren oder löschen, er darf nur mit den installierten Programmen arbeiten und seine eigenen Daten beliebig schreiben, verändern oder löschen. Die meisten kennen den "beschränkten Benutzer" nur vom Rechner in der Firma, weil sie dort als solcher arbeiten. Denn Zuhause sind sie fast alle Administratoren und dürfen auf ihren Rechnern alles. Und weil das gefährlich ist, hat Windows die Frage eingeführt "Wollen Sie das wirklich zulassen?" oder "Möchten Sie diese Software ausführen?" Jeder klickt auf "Ja" ...

Bei Linux gibt es diese beiden wichtigsten Benutzer auch, nur heißt der Administrator dort "root" (der Name spielt weiter hinten noch eine Rolle), der "Standardbenutzer" ist ein "user". Für die beiden gilt dasselbe wie bei Windows, allerdings mit dem Unterschied, dass kein normaler Linuxer als Administrator am Rechner angemeldet ist wie bei Windows-Home. Jeder arbeitet als "user" und kann am Betriebssystem nur per "root"-Passwort etwas ändern. Und ein Benutzeraccount ohne Passwort - wie bei Windows - ist normalerweise nicht drin.

 

Was hat das jetzt alles mit dem Smartphone zu tun?

Smartphone-Desktop

Alles, was hier jetzt steht, gilt für Geräte mit Android und Geräte von Apple. Ich beziehe mich aber nur auf Android

Ein Smartphone kannst Du nur kaufen mit Betriebssystem und das hat der Hersteller des Handys an sein Gerät angepasst (sonst würde es nicht laufen) und zusätzlich einige Programme (=Applications oder kurz Apps) installiert.

Das eigentliche Android sorgt dafür, dass man die Geräte benutzen kann. Aber davon hat die Firma Google nichts als Kosten. Irgendwie muss auch Geld reinkommen. Deswegen hat die Firma eine Reihe Apps entwickelt, die dem Benutzer einen großen Komfort bieten und gleichzeitig dafür sorgen, dass Google-Werbe- und Verkaufseinnahmen hat. Diese Apps sind nicht frei, aber jeder Hersteller von Smartphones ist verpflichtet, sie auf seinen Geräten zu installieren, damit diese von Google "zertifiziert"

werden. Und das tun die Hersteller auch, das müssen sie tun, denn Google besitzt und beherscht den "Play-Store", die nach Meinung der meisten Smartphonebenutzer einzigen Quelle für Apps. App-Entwickler wissen zwar meist, dass es auch andere Quellen gibt, aber im Playstore können sie Apps verkaufen, woanders nicht.


alle Google-Apps

Hier die wesentlichen Apps von Google:

Dazu kommen noch ein paar "versteckte":

Letztere ist die zentrale Datenübermittlungs-App.

Jetzt kommts:

Google hat bei der Entwicklung des Ganzen dafür gesorgt, dass die Google-Apps alle Rechte haben und alles dürfen. Normale Apps dürfen nur mehr oder weniger eingeschränkt auf alles zugreifen. Und der Hauptbenutzer des Gerätes darf froh sein, dass er alles benutzen darf.

Nächster wichtiger Punkt: die Geräte haben im Normalfall alle eine dauernde Verbindung ins Internet. Damit können die Apps von Google dauernd Daten an Google übermitteln. Die Firma bekommt dadurch alles mit, was mit dem Smartphone gemacht wird. Einerseits kann das nützlich sein - "find my phone" - andererseits kann Google aber genau "sehen", was der Benutzer was wann wo macht und zeichnet alles auf. Die Daten werden gebraucht, um gezielt personalisierte Werbung an den Benutzer zu schicken und davon lebt Google nun mal.

Geräte werden von verschiedenen Herstellern produziert und unter die Leute gebracht und jede Firma rüstet das Android ihrer Geräte noch mit eigenen Apps aus. Am schlimmsten treibt es die Firma Samsung, die nochmal den gleichen Satz Apps wie Google installiert, um auch an die gleichen Daten zu kommen. Und während man die Apps von Google deaktivieren kann, ist das bei den Apps von Samsung nicht der Fall.

Wenn die Apps Daten übermitteln sollen, dann müssen sie natürlich auch laufen und das tun sie auch. Währen Du auf dem heimischen Rechner Programm starten und beenden kannst, ist letzteres auf einem smarten Gerät selten der Fall. Und wenn Apps arbeiten, braucht das Strom. Das ist der Grund, warum man diese Geräte eigentlich jeden Tag ans Ladegerät hängen muss.

Darüber hinaus schiebt jeder Hersteller noch mehr oder weniger Apps diverser Art auf die Geräte, um die Kundschaft zu begeistern. Oft sind die Kunden aber genau das nicht und sie fluchen über soviel Dreistigkeit. Man nennt solche unnützen Apps auch Bloatware, (das Betriebssystem) aufblasende Apps. Ziemlich heftig treibt es die Firma Huawei, die ihre Geräte mit einer ziemlich anders reagierenden Oberfläche namens EMUIausstatten.

 

Datensammlung

Wie sehr Google auf Deine Daten erpicht ist, kannst Du am ersten Start Deines Smartphones erkennen: zuerst musst Du die Fragen nach Sprache und Standort beantworten. Dann meckert das Gerät, falls Du keine SIM-Karte eingelegt hast. Falls doch eine im Smartphone steckt, wird die schnurstracks in Betrieb genommen. Der Gerätepunkt WLAN ist beim ersten Start eingeschaltet. Deswegen taucht sofort eine Meldung auf, dass "folgende drahtlosen Netzwerke gefunden wurden". Du sollst Deins aussuchen und das entsprechende Passwort eingeben. Falls Du das machst, baut das Gerät sofort eine Datenverbindung auf. Und ich bezweifle, dass mehr als 5% aller Benutzer sieht, dass es da noch einen Punkt gibt "überspringen". Jetzt musst Du noch Deine Google-Mailadresse eingeben oder einen neuen Account einrichten. Falls keine WLAN-Verbindung vorhanden ist (oder du hast doch "überspringen" gewählt, passiert das Gleiche mit der Datenverbindung über Mobilfunk. Ab da hat Google das Sagen. Sekunden später weiß Google, wer Du bist, was Du für ein Gerät hast und wo Du bist, denn der "Standort" ist auch eingeschaltet.

Das darfst Du jetzt erstmal verdauen. In der Zwischenzeit gebe ich Dir ein Beispiel zum Ansehen auf Deinem PC bzw. Laptop. Klick hier drauf: marinetraffic.com und zoome bei Erscheinen der Karte an die deutsche Bucht ran. Jedes Icon steht für ein bestimmtes Schiff, die Farbe zeigt den Typ. Zeigen die Icons in eine bestimmte Richtung, dann fährt das Schiff in die Richtung, ist es eine einfache Raute, dann bewegt sich der Dampfer nicht. Hältst Du die Maus über so ein Icon, dann erscheint ein kleines Fenster mit den grundlegendsten Daten über das jeweilige Schiff. Klick mal und Du bekommst eine Menge mehr Info. Viel Spaß beim Forschen und sieh doch mal bei "Schiffsdeatils" oder "vergangene Strecke" rein ...

Wieder zurück?

So, wie bei Marinetraffic die Schiffe, tauchst Du bei Google auf! Allerdings mit noch mehr Daten, oder hast Du bei den Schiffsinfos etwa den Namen des Kapitäns, das Bordtelefonbuch, die Ladeliste, das gerade laufende Fernsehprogramm, die Speisekarte der Mannschaft und die Faxe des letzten Jahres gefunden? Google kann ungefähr das bei Dir!

Google bietet auf seiner "Maps"-Seite einen Menüpunkt "Verkehrslage" an. Sieh dir das mal an, wenn du es nicht kennst: Google-Maps mit Verkehrslage.

Die Info dazu kommt von allen Mobilfunktelefonen, deren Standort an Google übermittelt wird! Aus der kontinuierlichen Angabe des Standortes wird die Geschwindigkeit errechnet und die geht mit der Farbe in die Darstellung ein: rot=langsam, grün=schnell.

Ist Dir die Datensammelei egal ? Du hast nichts zu verbergen? Wenn ja, kannst Du jetzt aufhören mit lesen. Wenn Dir die Datensammelei unangenehm aufstößt, kann ich Dir im nächsten Kapitel verraten, wie Du das abstellen kannst.