Federbein vorn
Hier eine bebilderte Beschreibung, wie das vordere Federbein auseinandergebaut wird. Den Ausbau beschreibe ich nicht.
Als erstes brauchst Du einen Halter für das obere Hüllrohr:
Bei den handelsüblichen Sets von Löchsägen ist die Größe 63 mm dabei, eine oder 2 Lagen Lassoband oder ein Stück Fahrradschlauch als Zwischenlage hilft, die Differenz zum Hüllrohr auszugleichen. Der Schlitz vorn geht bis ins Loch rein, er muss dick genug sein, dass die Zwinge kräftig Druck ausüben kann.
Das obere Befestigungsstück des Federbeins ist am Hüllrohr mit einem Sicherungstift gesichert. Der muss raus, bevor Du was anderes machst. Ich habe ihn ausgebohrt, ein anderes Bella-IG-Mitglied hat ihn durchstoßen können. Allerdings ist dort wenig Platz ...
Jetzt kannst Du mit einem geeigneten Hebel und mit Geduld den Kopf abdrehen. Ein "geeigneter Hebel" macht das Auge für die Stoßdämpferbefestigung nicht kaputt! Und bitte Geduld, daunter befindet sich Feingewinde in Alu, das ist schnell im Eimer. Caramba o.ä. hilft und immer ein wenig hin und her drehen ...
Falls Du Erfolg hast, sieht es jetzt so aus:
Wie in alten Zeiten befindet sich auf dem 8mm-Gewinde eine M8-Mutter mit 14er Kopf, die Du jetzt löst.
Achtung: das Federbein hängt an der Schraube!
Die Mutter ist jetzt ab und ich hoffe, Du hast daran gedacht, den daran hängenden Teil des Federbeins aufzufangen. Dann ist das Ergebnis:
Die Feder kannst Du jetzt so rausnehmen. Auf der Stoßdämpferstange sitzt ein Gummipuffer, der ein hartes Durchschlagen bei Extremdurchfedern abfängt. Beachte die Scheibe darüber, gut weglegen!
Wenn Du nur den Dämpfer überholen willst,
dann brauchst Du den Rest nicht weiter zerlegen!
Jetzt noch 3 Tipps:
Das Loch in der oberen Schutzhülle ist vierkantig. Sorge bitte bein Einführen des Unterteils mit einem Schraubendreher dafür, dass der Vierkant auf der Kolbenstange richtig in diesem Loch sitzt. Und dreh die Mutter gegen den Schraubendreher fest.
Die obere Federbeinbefestigung hat diesen Aufbau:
Die Unterlegscheiben im nächsten Bild sind nur für das Einpressen der Gummis da. Wenn die Dinger sitzen, wird die Originalschraube benutzt.
Die Gummis der unteren Federbeinbefestigung sehen gern so aus. Das liegt daran, dass das Lagerrohr rostet und der Rost dann wie Schmirgelpapier das Gummi zerreibt.
Abhilfe: nimm Edelstahl dafür. Ich habe das Material mit ein wenig suchen bei Ebay in 10cm Länge gefunden.
Die Maße der fertigen Buchse: 14mm außen, 8mm innen, 31mm lang
Der Kopf des Befestigungsbolzens am Federbein unten sollte innen liegen und entsprechend Scheiben und Mutter außen wie im Bild zu sehen. Machst Du es umgekehrt, dann hast Du echte Schwierigkeiten, das Rad auszubauen, denn der (aufgeblasene) Reifen klemmt zwischen Bolzenende und Bremstrommel.
Neue Gummibuchsen
Martin Senger (Mitglied der BellaIG) druckt neue Stoßdämpfergummis aus einem geeigneten Material nach. Ich habe sie eingebaut: sie passen ausgezeichnet und die Härte stimmt für mein Gefühl. Wie die Buchsen sich über längere Zeit machen, kann ich jetzt noch nicht sagen.
Kontakt:
Für diejenigen, die das Federbein ganz zerlegen wollen:
Das untere Ende. Spann die untere Federbeinfestigung ein, oder machs, wie im Bild zu sehen:
Fasse mit der Wasserrohrzange das obere Ende des Stoßdämpfers an. Wenn Du das im Bereich der Verschraubung machst, kannst Du das Rohr nicht zerdrücken. Achte darauf, die Zange richtig herum anzusetzen, dann zieht sie sich selbst zu ...
Wenn das geklappt hat, sieht das Ergebnis so aus:
Da liegt eine Federscheibe drin, lege sie gut weg. Und jetzt das Gegenstück:
Das untere Schutzrohr hat das gleiche Gewinde, den Stoßdämpfer kannst Du jetzt per Hand da raus drehen. Ergebnis:
Beim Wiederzusammenbau schraubst Du erst den Stoßdämpfer ganz in das Schutzrohr ein, dann das Stoßdämpfergewinde fest in die unter Federbeinbefestigung (Federscheibe nicht vergessen), danach das Schutzrohr auf dem Gewinde ganz zur Federbeinbefestigung zurückschrauben. Fett kann an dieser Stelle nicht schaden ...
Zum Abschluss noch 2 Bilder vom Stoßdämpfer, falls Du einen neuen suchen möchtest. Das Zerlegen des Dämpfers ist eine eigene Geschichte ...