Die Reisen von Karin + Hartmut

Erkundung von Brandenburg und Havelland - natürlich mit Kater

Achtung: die nächsten beiden Tage ergänzen die Reise von 2021

Tag 8, 1. September 2024

Wir können nicht mehr Reisen von mehreren Wochen machen, weil meine Chemotherapie uns derzeit zwischen den zweiwöchigen Termin uns nur 10 Tage Zeit gibt. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil wir schon längere Zeit kürzere Tripps wie z.B. Städtetouren im Auge haben.

Morgen hat Karin Geburtstag und ich schenke Ihr die Besichtigung der Beelitzer Heilstätten. Hier kommt der Wikipedia-Artikel dazu:

"Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Es ist ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von rund 200 Hektar.

Karte der Heilstätte
rote Marke: da wollen wir hin

In zwei Bereichen nordwestlich der Bahnstrecke Berlin–Dessau entstanden die Lungenheilstätten, in den beiden südöstlich der Bahn gelegenen Bereichen die Sanatorien zur Behandlung nicht ansteckender Krankheiten. Die Bereiche waren jeweils nach Geschlechtern getrennt: südwestlich der Landstraße die Heilstätten und Sanatorien für Frauen, nordöstlich derselben die Heilstätten und Sanatorien für Männer. Ebenso lagen Betriebsgebäude, in denen überwiegend Frauen beschäftigt waren, südwestlich der Landstraße und solche, in denen überwiegend Männer beschäftigt waren, nordöstlich davon. Die erste Bauphase erfolgte 1898 bis 1902 unter den Architekten Heino Schmieden und Julius Boethke (1864–1917). In der zweiten Bauphase 1908–1910 wurde die Bettenzahl von 600 auf 1200 erhöht. ... Im Ersten und Zweiten Weltkrieg dienten die Beelitz-Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten."

Der nordöstliche Teil Beelitz-Bahnhof wurde zum Wohngebiet umgebaut und ist heute der eigentliche Ortsteil "Beelitz-Heilstätte" der Stadt Beelitz.

Wahrscheinlich fragst Du Dich jetzt, was wir in der Heilstätte wollen, wo wir doch nicht lungenkank sind. Der Grund ist dieser:

"Nach jahrelangem Stillstand und weiterem Verfall ist es den Gläubigerbanken im März 2008 gelungen, einen Käufer für das Areal zu finden, aber erst nach nochmaligen Verkäufen an private Initiatoren begann seit 2015 die sukzessive Sicherung, Sanierung und neue Nutzung eines Großteils der Gebäude. 2015 liefen die Planungen für eine erneute Nutzung im ursprünglichen Sinne von Gesundheit und Wohnen. Dazu wurden die Waldflächen und die Gebäudeflächen getrennt verkauft.

Am 11. September 2015 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Frauen-Lungenheilstätte der erste Baumkronenpfad in Brandenburg eröffnet. Er war zunächst 320 m lang und wurde 2020 durch einen Rundgang auf über 700 m erweitert. Er ist bis zu 23 m hoch und überquert die mit Bäumen bewachsene Ruine des 1945 ausgebrannten Gebäudes B IV – es wurde auch „Das Alpenhaus“ genannt. Ein Zugang erfolgt auf 21,6 m Höhe von der dritten Plattform des 40,5 m hohen Aussichtsturms, dessen oberste Plattform auf 36 m Höhe liegt. Ein zweiter Zugang befindet sich neben dem Alpenhaus. Ein barrierefreier Zugang zum Pfad erfolgt vom Turm aus mit einem Aufzug."

Die Frauen-Lungenheilstätte ist aber nur ein Viertel des gesamten Heilstätten-Komplexes. der Rest wird anderweitig genutzt. Hier geht es zum ganzen Artikel, der auch die anderen drei Viertel behandelt. Uns interessiert nur das Viertel mit dem Baumwipfelpfad.

Wir sind also nach fast 3 Jahren wieder am Schwielowsee und haben uns auf dem Campingplatz Löcknitz, an einer alten Ziegelei gelegen. Am Tag 5 haben wir versucht, ein Ziegelei-Museum zu besuchen und das liegt nur etwa einen Kilometer entfernt. Der Platz ist nicht schön, aber nur etwa 20 Autominuten von unserem Ziel entfernt.

Karte von Süd-Brandenburg
orange: Campingplatz, rot: Heilstätte
Luftbild vom Campingplatz Löcknitz
Links die Ziegelei, unten der Schwielowsee
Unser Stellplatz
Unser Stellplatz

Die Grasfläche des Platzes sieht genau so aus, wie die Weiden hier in dieser Gegend: 50 Shades of Ocker, also alle Farbschattierungen von Ocker. Es ist viel zu trocken hier im Süden Brandenburgs, aber auch in großen Teilen von Sachsen-Anhalt.

Bernstein kann dem Platz ebenfalls nichts abgewinnen und sucht sich seinen eigenen Wohnwagen:

Bernstein
Hier ist Schatten

Morgen geht es zu den Heilstätten, wir werden früh aufstehen, damit wir zur Kassenöffnung um 10 da sind.


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