Tag 2
Wir haben Pech mit dem Stellplatz: ich muss abends um halb 12 nach schräg gegenüber zu den Nachbarn gehen und die Mittdreißigerin mit Cola und Chips auf dem Sofa bitten, den großen Flachbildfernseher leise zu stellen. Um 2 Uhr nachts nochmal das Gleiche, allerdings sitzt jetzt der männliche Anhang dort bei Bier und Chips vor der Glotze.
Wir haben Glück mit dem Stellplatz: Hohe Bäume nebenan verhindern, dass die Sonne vor 10 Uhr den Stellplatz zum Backofen macht. Bernstein hat sich gestern abend ziemlich groggy unter den Wagen gelegt und nichts konnte ihn von dort weglocken. Als nach nach der 2. Ruhestörung wieder zum Wagen kam, konnte ich ihn ins Womo locken. Jetzt ist er nach etwas Dreisamkeit im Bett und bei den Temperaturen wieder fit und untersucht den Platz. Ich kann ihn dabei während des Frühstücks beobachten.
Und noch etwas beobachten wir: ein Camping-Nachbar hat Vogelfütter-Automaten aufgehängt und da ist am Morgen richtig Betrieb. Sogar ein Specht lässt sich von uns nicht abschrecken.
Halb 11: die Sonne heizt jetzt auch unseren Stellplatz und deswegen fahren wir ab. Beim Losfahren fotografiere ich noch den Stellplatz der Ruhestörer:
Die ersten 30 Kilometer sind eine Quälerei, weil eine geschlossene Ortschaft die andere ablöst und oft nur 30 erlaubt ist. Allerdings kann man bei dem Tempo auch prima "Stadtbesichtigungen" machen:
Irgendwann treffen wir auf die Autobahn 1 und fahren auf ihr in Richtung Trier.
Leider geht die A1 immer noch nicht durch, sie endet irgendwo am südlichen Ende von Nordrhein-Westfalen, dann muss man sich 40 Kilometer über die kurvigen Eifelsträßchen quälen und in Rheinland-Pfalz beginnt sie dann wieder. Auf dem Landstraßenstück durch die Eifel machen wir auf einem Feldweg an einer Waldkante Pause. Karin gefällt das überhaupt nicht, sie schimpft furchtbar mit mir und steigt auch nicht aus: es steht ein "Einfahrt verboten"-Schild vorn an der Straße...
Dem Kater dagegen gefällt die Pause:
Gegen 3 erreichen wir die ehemalige Oldenburgische Residenz Birkenfeld. Hier haben Oldenburger Architekten ihre Spuren hinterlassen. Mehr dazu kannst Du lesen im Reisebericht Nord-Ost-Deutschland.
Am östlichen Stadtrand befindet sich der Campingplatz Waldwiese, den wir schon mehrfach aufgesucht haben, weil er uns gefällt.
Alles da, alles schön, stadtnah, mit Badeteich. Leider haben die Platzeigner vor 3 Jahren alle hohen Bäume auf 3 Meter gekappt und das sieht man heute noch. Und leider wirkt sich das natürlich auf die Temperatur aus, die Sonne scheint ungehindert auf die Stellflächen.
Es ist brütend heiß und Karin hat Mitleid mit dem Kater. Das geht soweit, dass sie ihm ein feuchtes Handtuch über den Rücken legt, was der sich auch willig gefallen lässt.
In Sachen Corona: niemand wollte irgendwas von uns wissen oder sehen, kein Test ...
Morgen wollen wir am südliche Ende vom Schwarzwald sein, in der Gegend von Freiburg. Angeblich soll es heute nacht hier aus Kübeln schütten. Hoffen wir mal ...