Tag 4
Langweiliges Wetter: blauer Himmel und Sonnenschein. Wir fahren weiter. Es geht zum Teil über Landstraße und ein ganzes Stücke Autobahn weiter in Richtung Osten am Südrand des Thüringer Waldes entlang. Wunderschöne Gegend ...
Als heutiges Ziel habe ich Probstzella bestimmt. Wikipedia weiß: "Probstzella ist eine Gemeinde im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Bekannt wurde Probstzella als Grenzbahnhof der DDR für Interzonenzüge zwischen Westdeutschland und West-Berlin. ... Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich Probstzella an der Südgrenze der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 der DDR. Ab 1954 gehörte der Ort zur Fünf-Kilometer-Sperrzone, was Besuche von anderen DDR-Bürgern nahezu unmöglich machte. Die Straße über Falkenstein nach Ludwigsstadt wurde unterbrochen, der Tourismus kam damit zum Erliegen. ... Der Bahnhof, der nun Grenzbahnhof der Frankenwaldbahn 1000 m vor der Grenze für die Züge von Berlin nach München war, wurde umfassend ausgebaut mit Sperren, einer Ablenkweiche auf einen Prellbock hin versehen und streng bewacht. Für die Züge des DDR-Binnenverkehrs von Saalfeld in Richtung Sonneberg wurde zur Umgehung des Grenzbahnhofs eine Gleisschleife geschaffen und die Bahnstation Probstzella Haltepunkt eingerichtet. 1976 wurde ein vierstöckiges Gebäude für die Grenzabfertigung gebaut, während das Haus des Volkes Kulturhaus der Grenztruppen wurde. "
Das "Haus des Volkes" klingt nach DDR, hat aber nichts damit zu tun. Denn: "Das Haus des Volkes in Probstzella (Thüringen) ließ der sozialreformerische Industrielle Franz Itting von 1925 bis 1927 von Alfred Arndt und Ernst Gebhardt als Hotel und Volkshaus errichten. Die gesamte Inneneinrichtung gestalten Künstler des Bauhauses Dessau, es handelt sich um das größte in Thüringen realisierte Bauhaus-Ensemble. " (Wikipedia)
Der Bahnhof beherbergt inzwischen das Grenz-Museum. Wir sind reingegangen:
Bedrückend ...
Wir fahren weiter und unser Ziel ist etwa 25 Kilometer nördlich der Campingplatz mitten in Saalfeld. Leider steht dort schon ein Zelt, und zwar ein besonders großes: Zirkus Althoff gastiert derzeit in der Stadt. Ok, Pech gehabt, wir fahren weiter zur Hohenwarte-Talsperre, dort gibt es Campingplätze satt und lang. Wir finden eine Stellfläche "direkt am Wasser". Leider wurde das Wasser wegen Brückenbauarbeiten soweit abgelassen, dass man schon Wanderschuhe anziehen muss, um ans Wasser zu kommen.
Morgen fahren wir nach Erfurt, die UNESCO hat dort die jüdische Vergangenheit als Welterbe deklariert und das sehen wir uns an.