Tag 2
Mitten in der Nacht ist es arschkalt und die Suche nach der Ursache ergibt: die Gasflasche ist leer. Natürlich, gleich in der ersten Nacht, wann sonst! Ergo wechsle ich mitten in der Nacht die Gasflaschen. Karin bleibt solange mit dem Kater auf dem Klo (Zugang zum Gas nur mit geöffneten Hecktüren), denn er könnte ja weglaufen und sich im Dunklen verirren ...
Wir stehen um 7:30 auf: die Sonne scheint, wenig Wind, nur dünne Cirruswolken.
Der Kater hat sich im Lauf der Nacht in eine Kiste unter dem Bett verzogen, von dort kommt er jetzt auch mit Zureden nicht raus.
Nach dem Frühstück machen wir langsam den Wagen fertig. Derweil ist der Kater nicht zu bewegen, den Wagen zu verlassen, er zieht sich am liebsten in die erwähnte Kiste zurück.
Wir fahren nach Osterode auf den Campingplatz Eulenburg. Unterwegs fahre ich durch Einbeck statt umzu und sehe mir an, wo der PS-Speicher steht und das Hotel Freigeist, denn ich habe vor, mit einem Freund dieses Museum zu besuchen.
Auf dem Platz Eulenburg ist der Kater schon ganz anders drauf - er steigt langsam, aber freiwillig aus und sieht sich mit mir die Gegend an. Derweil setzt Karin den Wagen auf die richtige Stellfläche - dorthin, wo wir allein und direkt an der Söse stehen - und baut auch weitestgehend allein auf.
Der Kater zieht immer zu den Gebäuden, zu Campingwagen und besonders darunter will er sich gründlich umsehen. Am Nachmittag sitzen wir ca. 2 Stunden in der Sonne am Wagen und Bernstein macht einen sehr zufriedenen Eindruck. Gegen 6 versuche ich nochmal, ob er rumlaufen möchte. Er möchte und das wird für mich langsam Stress, obwohl der Kater jetzt ruhiger ist. Er zieht für mein Gefühl sehr weit weg und versucht dabei über den Mühlengraben zu kommen, was ich ihm mehrfach verbiete bzw. von wo ich ihn wieder zurück trage, was ihm nicht gefällt. Natürlich bin ich auch unruhig, denn ich habe echtes Campen mit Kater noch nie gemacht.
Dieses Bild zeigt das ehemalige Pförtnerhaus der Firma Greve und Uhl, einer ehemals bedeutenden Textilfabrik, heute Industriedenkmal. Der Mühlengraben lieferte früher Kraft für den Antrieb von Textilmaschinen, heute treibt das Wasser eine Generatorturbine an. Die Gebäude grenzen direkt an den Campingplatz an. Mehr lesen bei Wikipedia.
Gegen 7 sind wir wieder am Wagen, es ist ganz bedeckt, es riecht nach Regen und es ist kalt geworden. Der Kater ist müde, ich auch. Aber: alles gut, denn der Kater ist nicht weggelaufen, er benimmt sich vergleichsweise normal. Mal sehen, ob sich das noch ändert ...