Tag 7
Aufgestanden Viertel vor 8, Wetter: Hohe dünne Federwolken, sonnig, kühl.
Der Kater hat keine Lust zu irgendetwas, lässt sich aber von Karin im Bett kraulen. Er beäugt zwischendurch mal die Katzen draußen und legt sich wieder zum Dösen auf den Beifahrersitz. Nachdem ich ihn nochmal gestört habe ("Du kuckst jetzt da raus") geht er unter das Bett in die Handtuchkiste. Den Weg werde ich ihm versperren müssen, denn er hinterlässt Haare dort.
Draußen tummeln sich inzwischen 3 Katzen und lauern auf eine Reaktion aus unserem Auto - Tür auf, Fressen kommt raus - , aber wir machen nichts und so verziehen die Tiere sich nach 20 Minuten wieder.
Nach dem Frühstück ziehe ich den Strom ab und wir fahren nach Tangerhütte zum Einkaufen. Der Kater bleibt natürlich im Wagen, was überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet, denn es gibt viel zu sehen.
Nach dem Mittagessen (eine Käsestulle) setze ich mich aufs Fahrrad und fahre zum alten Militärflugplatz Mahlwinkel. Es geht mitten durch den Wald und dort treffe ich schon an der Waldkante auf dieses Plakat:
Und kurz danach quert diese Trasse meinen Weg:
Etwa einen halben Kilometer weiter dann dieses Bild:
Ich will im Moment nicht mit einem Panzer fahren und benutze weiter das Fahrrad. Wenige 100 Meter später bin ich auf einem Kasernengelände. Hier waren zu DDR-Zeiten russische Truppen stationiert. Die Russen sind 1994 abgezogen und niemand interessierte sich danach für dieses Gelände - auch die Bundeswehr nicht - und jetzt - 13 Jahre später - sieht es hier so aus:
Es gibt auch einen Kasernenbereich, der nicht zugewachsen ist und in dem 2 große Gebäude noch relativ intakt sind. Dort finde ich mich mitten im Krieg wieder: der Paintballverein hat zum jährlichen Kriegsfest geladen. Hunderte Menschen mit Dutzenden von Möchtegernmilitärfahrzeugen, alle in Tarnzeugs mit Möchtegernknarren.
Niemand hat den Weg abgesperrt und ich werde irgendwann angesprochen, dass ich bitte hinter das noch nicht über den Weg gespannte Flatterband gehen solle. Ich mache das, gehe etwas entfernt parallel zum Flatterband weiter und außer Sichtweite wieder auf den Weg. Und so komme ich doch zur Startbahn. Hier ist der Platz zwischen Run- und Taxiway mit Solarzellen zugepflastert. Was an Platz noch übrig ist, dient jetzt als Grundfläche für riesige Enercon-Windräder.
Ich quäle mich auf Waldwegen und einer Kreisstraße am Krieg vorbei und bin nach 3 Stunden wieder am WoMo. Der Kater sieht mich, braucht sich jetzt keine Sorgen mehr um Herrchen zu machen und kann endlich Mittagsschlaf machen ...
Später fährt Karin auch noch mit dem Rad los nach Kehnert an der Elbe. Auf dem Weg dorthin kommt sie auch durch das Dorf Bertingen und bringt diese beiden Fotos mit:
Am frühen Abend wird dem Kater das wohl zuviel mit den anderen Katzen. Außerdem kommen auch noch zwei kleine aufdringliche Mädchen und wollen unbedingt die Katze streicheln - er bleibt lieber am und im Wohnmobil! Damit ist auch Karins Angst, Bernstein könne sich im Schrott verheddern, für heute Abend gebändigt.
Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse - ein ganz normaler Camping-Tag ...