Tag 6
Um 7:30 aufgestanden. Wetter: blauer Himmel, halbwegs warm. Nach dem Frühstück machen wir den Wagen klar für die Weiterfahrt. Dabei kommt der Chef des Campingplatzes vorbei und erzählt noch ein paar Geschichten aus seinem Leben. Sowas dauert natürlich.
Nach einiger Zeit geht Karin mit dem Chef in dessen Büro zum bezahlen. In der Zwischenzeit mache den Wagen weiter für die Abfahrt fertig. Während dessen ist der Kater auf Tour und lässt sich immer wieder mal sehen. In Wirklichkeit will er nur sehen, wie weit wir sind. Als Karin wiederkommt, bin auch ich fertig und pfeife nach dem Kater. Der kommt nicht und kommt nicht. Nach 5 Minuten fange ich an, mir Sorgen zu machen, da krabbelt er aus seiner Kiste unter dem Bett hervor und mault mich an, wann's denn endlich losgeht. Wir fahren ab.
Unser heutiges Ziel: der Campingplatz “Nord- & Südsee” bei Burg an der Elbe.
Der südliche von den beiden Plätzen ist groß mit wenig Wohnwagen und viel Buschwerk. Es gibt keine Rezeption, nur eine Telefonnummer. Der Platzeigner meint, wir sollten uns einen Platz suchen, er würde demnächst vorbeikommen. Wir stehen gerade und haben die ersten Sachen ausgepackt, da kommt er vorbei, findet, wir seien willige sympathische Opfer und erzählt uns seine Lebensgeschichte in Sachen Platzgründung und die Steine, die ihm die Zulassungsbehörden in den Weg rollten.
Währenddessen läuft der Kater gegen den Willen von Karin schon frei herum. Und er zeigt deutlich, dass er diese Gegend für das Paradies hält. Überdies kommen auch noch 2 Katzen dazu und als ich nach dem Essen mit Bernstein einen Spaziergang über den Platz mache, habe ich schon 2 Follower ...
Der Platz ist im vorderen Teil ein Campingplatz, am hinteren Ende ist er eine Mischung zwischen Müllkippe, Schrotthandel, Wertstoffdeponie und Landwirtschaftsmuseum mit angeschlossener Hobbywerkstatt.
Nachmittags fahren Karin und ich mit den Rädern in die Alt-Elbe-Aue - Naturschutzgebiet mit Kieswerk. Dort können wir Nutrias aus nächster Nähe sehen und fotografieren. Reichliche Tierwelt!
Der Platz ist nicht der ruhigste: die Bahnstrecke Magdeburg-Stendal ist nur einen Kilometer entfernt und durch das freie Feld laut. Dann gibt's noch 2 Flugkorridore und der Platz liegt unter der Kreuzung der beiden. Allerdings sind wir jetzt von der Ruhe in Dankerode verwöhnt.
Die beiden Katzen wollen sich bei uns einschmeicheln, aber die Futternäpfe sind im Wagen und da lassen wir sie auf keinen Fall rein. Bernstein geht mit der Situation ganz ruhig um: Guckt sich beide genau an, geht auch schon mal zur Kontaktaufnahme an beide ran, macht aber keine Zicken von wegen Revierverteidigung. Alles easy ...
Die sanitären Anlagen bestehen aus 2 Containern jeweils für Männlein und Weiblein, in denen sich jeweils 3 Waschbecken, 2 Klos und 2 Duschen befinden. Die Duschen sind halbwegs sauber, verlangen keine Marken oder Münzen und bieten einen Duschkopf am Schlauch. Der Betreiber hat noch ein großes Flachdachgebäude weiter hinten auf dem Gelände stehen (siehe Bild 2) und das sollte mal das Sanitärhaus werden, aber irgendwie hat er es nicht geschafft, jetzt ist alles vollgestellt mit "Wertstoffen" ...
