Tag 6, Freitag
Wir schlafen heute bis halb 10, weil die Nacht anstrengend war. Ab 10 gestern Abend lief das Wasser wieder auf und dann nahm der Wind nochmal eine Stärke zu, das Wohnmobil hat sich geschüttelt, wie ein nasser Hund. Zur Abwechslung prasselten immer wieder mal Hagel und Regenschauer auf das Dach. Bernstein war das alles nicht geheuer und er blieb lieber im Bett bei Herrchen und Frauchen, wodurch der kostbare Platz im kleinen Bett für die beiden nochmal kleiner wurde. Aber wir haben es überlebt.
Um 10 gibt es einen kleinen Lichtblick im Sinne des Wortes:
Und dann schüttet es wieder mal eine halbe Stunde.
Gegen 12 kommen wir dann endlich weg und wir fahren mit einem Umweg an die Ostküste Schleswig-Holsteins. Der Umweg geht zuerst mal nach Norden über die dänische Grenze, wo wir nach den in den Medien erwähnten strengen Corona-Kontrollen Ausschau halten.
Auf der dänischen Seite fahren wir dann bei allerbestem Herbstwetter in Richtung Sonderborg zu Annies Kiosk und essen dort einen echten dänischen heißen Hund.
Die Straße nach Sonderborg führt endlos an der Flensburger Förde entlang. Gegenüber den Ochseninseln liegt links Annies Kiosk, ein Schnellimbiss, der sogar einen Eintrag bei Wikipedia hat: "Annies Kiosk ist ein dänischer Imbissstand, der am Fjordvejen in der Ortschaft Sønderhav (deutsch Süderhaff) unweit von Flensburg in der Aabenraa Kommune liegt. ... Inhaberin und Namensgeberin des Kiosks war Annie Bøgild, die dort ab 1966 Hot Dogs verkaufte – damals noch als 15-jährige Aushilfe. Die Idee, einen Kiosk am Fjordvejen zu betreiben, hatte ihr Vorgänger Reinhardt Petersen bereits im Jahr 1936. ... Petersen machte Annie Bøgild im Jahr 1974 zur Miteigentümerin und arbeitete im Betrieb, bis er 1985 starb. Kurz vor seinem Tod übernahm Bøgild 1984 den Betrieb, reduzierte aber später ihre Arbeitszeiten, die sich in ihren Anfangsjahren noch auf bis zu 14 Stunden an sieben Tagen in der Woche beliefen. ...
Seit den 1970er-Jahren, als ein Motorradclub Annies Kiosk als Domizil für seine Touren entdeckte, wird der Kiosk außer von Auto- und Radfahrern zunehmend von zahlreichen Motorradfahrern angefahren, die aus Jütland, Fünen und fast dem gesamten norddeutschen Raum kommen. So zählen im Sommerhalbjahr – traditionell vor allem dienstags – 200 bis 600 Biker zur Kundschaft. An manchen Sommerabenden reihen sich auf dem Parkplatz sogar bis zu 500 Motorräder gleichzeitig aneinander, und Ende Juni 2012 hielt ein Behördenvertreter der Aabenraa Kommune in einem Protokoll fest, dass an jenem Dienstag überdies ganze 1000 Biker in Sønderhav anwesend waren. Ihnen verdankt der Kiosk eine Stammkundschaft, die als die größte unter allen Wurstständen Dänemarks gilt."
Leider habe ich das Foto vergessen, das Karin mit einem Hotdog in der Hand zeigt, ich hatte mit meinem eigenen zu viel zu tun. Deshalb hier ein Produktfoto vom Tresen.
Jetzt geht es zurück nach Deutschland über den Grenzübergang Kupfermühle bei Flensburg. Hier sehen wir tatsächlich eine Corona-Kontrolle, aber nur in Richtung Dänemark. Kurios, dass es hier das Virus gibt, aber an der grünen Grenze nicht ...
Weiter geht es leider am Freitag-Nachmittag durch Flensburg.
Wir fahren weiter zur Ostseeküste und sehen uns einen Campingplatz an, bei dem man mit dem Wohnmobil direkt am Strandweg stehen kann. Leider hatten die Idee vor uns schon andere und wir fahren weiter. Kurz vor dem Ortsschild Kappeln sehe ich ein Campingplatzschild und mein Navi zeigt, dass der Platz etwas weg von der Bundesstraße an der Waldkante liegt. Wir fahren hin, finden den Platz leer, aber betriebsbereit vor und kampieren deshalb heute nacht auf dem Campingplatz Wassermühlenholz.
Trockener Platz auf Gehwegplatten, befestigte Zufahrt und der Wasserhahn ist 2 Meter entfernt. Das ist insofern wichtig, weil uns heute Morgen nach dem Abwasch das Wasser ausgegangen ist, für das Klo lag schon eine Wasserflasche bereit. Jetzt sind wir wieder "flüssig"!
Morgen wollen wir hier bleiben und eine Radtour an der Schlei entlang machen. Natürlich ist das abhängig vom Wetter ...