Tag 11
Wenige Minuten nach 8: ich bin gerade aufgestanden und höre bei offener Tür ein Geräusch in etwa 100 Meter Entfernung, das klingt, als wäre ein Auto in die Büsche gefahren. Kurze Zeit später kommt ein Lastwagen, anschließend ertönt sehr lange und intensiv eine Kettensäge. Ich ziehe mich an und gehe gucken.
In der Zufahrt zum Campingplatz steht ein Feuerwehrwagen und ein Trupp von 8 Feuerwehrmännern räumt eine Baum weg, Als ich näher komme, werde ich von einem freundlich angesprochen: "Guten Morgen, Wir sind der Weckdienst" ...
Als ich von der Dusche komme, sehe ich endlich die zugelaufene Katze. Denn weil Bernstein bei mir ist, ist sie so an dem Kater interessiert, dass sie nicht wegläuft. Der Kater wiederum würdigt sie keines Blickes.
Heute Nacht hat es heftig geregnet, bis 10 war es trocken, jetzt hat es angefangen, langsam zu regnen. Wir sitzen unter der Markise und lesen.
Gegen Mittag sehen wir schwach die Sonnenscheibe hinter den Wolken. Ich schnappe mir mein Fahrrad und fahre mal kurz in den Wald, um zu testen, in welchem Zustand die Wege sind: gut zu fahren, fast alles geschottert oder asphaltiert. Wir setzen uns auf die Räder und fahren beide durch den Ziegelrodaer Forst. Mitten drin ein Tierpark:
Dieser Wald ist gleichzeitig Lehrpfad, deshalb stehen überall am Wegesrand Informationstafeln. Hier zum Beispiel über die verschiedenen Holzarten.
Hier die Infotafel über die Vögel hier:
Mitten im Forst liegt das Dorf Ziegelroda. Wenn man aus dem Wald kommt, trifft man zuerst auf diese Anlage:
Auf Nachfrage bei einem Anwohner erfahren wir, dass dies kein ehemaliges Kasernengelände ist, sondern ein Gewerbegebiet, das nach der Wende angelegt worden ist. Wir fanden eine Firma! Da ist der Soli hin ???
Bilder aus dem Ort:
Und dann war da noch dies Gebäude, das mal Haupthaus eines Gutes war: ich musste da rein ...
Hinter der Haustür würde jeder normale Mensch bei so einem Haus eine Diele mit Treppe erwarten. Aber hier trifft man nur Bad und Klo:
Das Dach war mal instandgesetzt worden, die Dachrinnen und Fallrohre glänzen noch, wenn aber die Sparren morsch sind, hilft das auch nicht.
Laut Nachbar sind die Eigentümer junge Erben, die nach Westdeutschland gegangen sind. "Die jungen Leute sind alle weg, die fehlen hier."
Ja, und was könnte man mit dem Gewerbegebiet machen? Erster Gedanke: Skateboardbahn oder Moped fahren üben. Zweiter Gedanke: geht ja nicht, die jungen sind ja wech ...
Wir fahren wieder zum Campingplatz und denken dabei darüber nach, was man mit dem Gut alles machen könnte. Für 1 Euro würden wir es nehmen ...