Schnäppchen im Pfandland
Wochenlang habe ich die Reise im Kopf gewälzt, Fährpläne studiert, interessante Orte recherchiert und Campingplätze auf Tauglichkeit untersucht. Nebenbei die Liste mit den mitzunehmenden Dingen aktualisiert, eine Einkaufsliste geschrieben und herausgefunden, wo ich das Bier bekomnen kann.
Diese Reise soll nach Bornholm gehen, was ja bekanntlich dänisch ist. Ausland also, zumindest für uns. Europäisches Ausland, in Zeiten von Schengen eigentlich wie Inland. Aber es gibt in der europäischen Gemeinschaft noch viele Probleme, die öffentlich nicht erwähnt werden, nicht im Spiegel, nicht in der Süddeutschen, nicht in der TAZ.
In diesem Fall meine ich das Pfandsystem: deutsches Pfandgut kann man überall einlösen, solange es in Deutschland ist, aber nicht im Ausland. Selbst, wenn die deutschen Dosen oder Flaschen denen des Gastlandes aufs Haar gleichen: der Barcode tut es nicht. Und das bedeutet: ich muss mein Leergut wieder mit nach Hause nehmen oder die Getränke im Ausland kaufen und das Leergut dort wieder abgeben.
Aber was, wenn das betreffende Getränk im Ausland nicht zu haben ist? Das ist für mich ein Problem, denn die Vorzüge von alkoholfreiem Weissbier haben es nur unwesentlich über die deutschen Grenzen hinweggeschafft. Es hilft nur: mitnehmen. Allerdings sind im Wohnmobil Dosen, Kunststoff-Flaschen oder Tetrapacks die Behältnisse der guten Wahl. Und bei Bier bleibt da nur die Dose übrig.
In meiner Heimatstadt allerdings: es gibt hier kein alkoholfreies Weissbier in Dosen! In den Blechbehältern gibt es alles, solange Alkohol drin ist, aber ohne? Bleibt nur: der Online-Handel! Und nach 3 Stunden Suchen habe ich auf der letzten Suchseite einen Händler gefunden, der mir alkofreies Paulaner für 20€ pro Palette (24 Dosen a 0,5l) verkaufen wollte. Ab 2 Paletten kostenloser Versand, 1€ Neukundenrabatt pro Palette und keine Berechnung von Pfand! Für diese Einwegverpackung gibt es 25 Cent pro Dose zurück, also hat mich die Palette Bier über alles 13€ gekostet.
Jetzt kann es losgehen ...