Tag 28: Auftragsarbeit
Ich habe einem Freund versprochen, ein Haus zu suchen, das auf der Nachbarinsel von Usedom steht: in einem Ort der früher mal Heidebrink hieß und auf der Insel Wolin liegt. Es ist das Haus im Bild oben, das für ihn und seine Frau gemalt wurde und in dem seine Frau ihre Kindheit verbracht hat. Bis zur Flucht ... Es ist nicht weit von Sellin auf Usedom nach Heidebrink auf Wolin. Nur gute 50 Kilometer. Aber dazwischen liegt die Grenze:
Die ist heute im vereinten Europa kein Problem mehr, wenn dieses gebogene M nicht gewesen wäre, dann hätten wir nicht gemerkt, dass wir eine Grenze überfahren.
Aber dann ist da noch die Swine, der Oderarm, der zwischen Usedom und Wolin fließt. Es gibt da zwei Fährlinien: eine in der Stadt, die nur von Swinemünder Fahrzeugen genutzt werden darf und die zweite südlich von Swinemünde bei Kasibor, die wir jetzt ansteuern. Die nächste Möglichkeit, die Oder zu queren , ist eine der Brücken in Stettin und deswegen ist diese Fährlinie sehr überlaufen.
50 Minuten haben wir hier gestanden, dann konnten wir die Fähre entern.
Inzwischen war der Himmel, morgens noch zu 100% blau, voll dunkelgrau und während der Fährfahrt fing's an zu regnen. Immer wieder, mal wenig, mal nicht und Hunde und Katzen waren auch dabei.
Als wir in Heidebrink ankamen, regnete es glücklicherweise nicht und wir konnten uns mit unseren Fotoapparaten ordentlich austoben. Hier die Straße mit dem Haus links und das Haus ungefähr aus der Perspektive, wie im Bild oben. Bitte vergleichen!
Die beiden seitlichen Dachabschnitte wurde angehoben, um mehr Stehhöhe zu erreichen und gleichzeitig konnte man oben höhere Fenster einbauen. Aber sonst stimmt noch alles.
Wir sind dann weiter nach Osten gefahren, um den dritten Mündungsarm der Oder zu sehen, die Dziwna (deutsch Dievenow):
Kurz danach konnten wir ein typisch polnisches Schiff an der Pier liegen sehen ;-)
Es folgte eine ziemlich öde Fahrt in Richtung Stettin. Die Fahrsitten in Polen sind so, dass ich froh bin, eine Kamera im Wagen zu haben, die im Zweifelsfall eine Schuldfrage klären kann. Fahren über rote Ampeln ist noch das wenigste ...
Die Schnellstraße nach Süden ist noch lange nicht fertig, aber man kann schon die Bauarbeiten sehen. Die Autobahn weiter nach Stettin hin ist auch schon mal unterbrochen durch eine Betonplatten-Piste mit Tempo 40!
Aber wir haben es geschafft, hier die letzte Meile in Greifenhagen (20 Kilometer südlich von Stettin) und die Brücke über die Ost-Oder. Dahinter ist etwa 2 Kilometer breit eine feuchte Insel, die der Natur vorbehalten ist, dann folgt die unscheinbare Brücke über die West-Oder, die gleichzeitig Grenze ist.
Und etwas weiter südlich direkt an der Oder unser heutiger Stellplatz: der Campingplatz am Oderstrom in Mescherin.