Tag 5, 16.Mai
Der Tag beginnt durchwachsen, ein wenig Sonnenschein wechselt sich ab mit einigen Regentropfen vor dunklen Wolken. Das stört uns eher wenig, dann ist es eben auch mal nicht so heiß.
Bei der Eingabe einer Navigation fallen mir zwei Favoriten in der Karte auf: der eine zeigt auf die "Schiefe Ebene", der andere auf das "Deutsche Dampflok-Museum". Beide liegen auf der Route und weil wir heute nicht so weit fahren müssen, besuchen wir beide. Zuerst die Schiefe Ebene.
Wikipedia weiß dazu: "Die Schiefe Ebene ist ein Abschnitt der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Bamberg nach Hof (Saale), eine Steilstrecke mit der maximalen Neigung von 1:40. ... Die Schiefe Ebene liegt im Landkreis Kulmbach, im Regierungsbezirk Oberfranken in Bayern. Sie beginnt östlich des Bahnhofs Neuenmarkt-Wirsberg und endet im Bahnhof Marktschorgast. ... Die Rampe überwindet auf dem Weg vom Maintal zur Rhein-Elbe-Wasserscheide auf der Münchberger Hochfläche auf 6,8 Kilometern 157,7 Höhenmeter mit einer Steigung von bis zu 25 ‰.
Die Steilstrecke war eisenbahngeschichtlich ein sehr frühes Bauvorhaben. Sie wurde zwischen 1844 und 1848 errichtet und am 1. November 1848 eröffnet. Ihre maximale Steigung von 25 ‰ war auch das Maximum, das damals gebaute Dampflokomotiven im Normalbetrieb erreichen konnten.[7] Ausgeführt wurde der Bau von der „Eisenbahnbau-Section Münchberg“. Die Baukosten betrugen 917.318 Gulden. Um 1892 wurde auf etwa halber Höhe der Rampe bei Kilometer 77,9 eine Zwischenblockstelle eingerichtet. Sie war jeweils mit einem Signal für das Berg- und das Talgleis ausgestattet. Wenn ein bergfahrender Zug den Block passiert hatte, stellte der Wärter das Signal wieder auf Halt. Damit konnte ein in Neuenmarkt wartender Zug bereits abfahren. Da in jener Zeit ein Güterzug mehr als eine halbe Stunde für die Bewältigung der Rampe brauchte, konnte so eine wesentliche Steigerung der Streckendurchlässigkeit erzielt werden."
Wir besuchen diese Steilstrecke am oberen Ende am Bahnhof Marktschorgast. Hier ist ein "Informationszentrum Schiefe Ebene" angekündigt. Allerdings ist die "Information" sehr dürftig hier am Bahnhof. Wer sich für mehr interessiert, muss den "eisenbahngeschichtlichen Wanderweg, der an der Schiefen Ebene entlangführt und auf Schautafeln die Geschichte der Strecke erzählt", erlaufen. "Die etwa 8 km lange Wanderung endet am Eingang des Dampflokomotiv-Museums."
Hier die paar Bilder:
Wer diese Steigung mit den Fahrrad hochfahren sollte, wünscht sich abrupt ein E-Bike ...
Wir fahren weiter zum "Deutschen Dampflok-Museum". Wikipedia: "Das Deutsche Dampflokomotiv-Museum ... befindet sich in Neuenmarkt in Oberfranken. Der Ort liegt am Fuß der Schiefen Ebene, einem Teilstück der Ludwig-Süd-Nord-Bahn. ... Das Museum ist im ehemaligen Bahnbetriebswerk des Bahnhofs Neuenmarkt-Wirsberg untergebracht. Es umfasst einen 15-ständigen Ringlokschuppen, eine Segmentdrehscheibe, Wasserkräne, eine Bekohlungsanlage und einen Ruge-Bekohlungskran im neu gestalteten alten funktionsfähigen Kohlenhof. ...
Neben der Präsentation seiner statischen Ausstellung veranstaltet das DDM in unregelmäßigen Abständen, meist in Zusammenarbeit mit anderen Eisenbahnmuseen sowie Bahn- und Lokomotivbetreibern Sonderfahrten u. a. über die Schiefe Ebene. Vor allem dampflokgeführte Sonderfahrten sorgen für zahlreiches Publikum aus ganz Europa und auch aus Übersee. Durch die komplett funktionsfähige Infrastruktur für die Versorgung von Dampflokomotiven ist das Museum auch zentraler Anlaufpunkt für die Züge anderer Dampfsonderzugveranstalter. Jährlich stattfindende Veranstaltungen sind die Pfingstdampftage und das Kohlenhoffest. Daneben werden Bahnhofsrundfahrten und Fahrten mit der Kleinbahn auf dem Museumsgelände geboten."
Das Ganze ist schwer zu fotografieren, weil das Gelände sehr groß ist. Deshalb hier nur ein paar Impressionen:
Das folgende Bild zeigt einen "Salonwagen, Baujahr 1937, der 1955 von Konrad Adenauer bei seinem historischen Besuch in Moskau benutzt wurde. Dieser Wagen soll aus einem Eisenbahnwagen-Bestand stammen, der für Adolf Hitler vorzuhalten war."
Wir müssen raus aus dem Museum, weil um 15 Uhr eine Veranstaltung stattfindet. Macht nichts, wir haben deswegen eine Preisermäßigung erhalten und sind auch durch mit den Dampfloks.
Weiter geht es zum nächsten Campingplatz, dem Camping Kemnather Land, 20 Kilometer östlich von Bayreuth.
Morgen fahren wir zum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.