Tag 17
Die sanitären Anlagen sehen bei unserem Besuch ziemlich verwahrlost aus. Der kleinen Mosaikfliesen in der Dusche lösen sich vom Boden. Ich nehme mir eine mit. Aber: es kommt warmes Wasser.
Der Brötchendienst dieses Platzes kommt bei mir nicht so gut an: es gibt ausschließlich weiche Wecken. Nächstes Mal dann eben nicht.
Dem Kater ist beides egal, der findet es hier gut: es gibt viel zu stöbern. Über die Zahl und den Geschmack der Mäuse hat er sich nicht geäußert.
Wir laufen zur Hauptstraße und fahren mit dem Bus zur Endhaltestelle der Straßenbahn inm Stadtteil Schönau. Und damit dann in die Stadtmitte.
Chemnitz hat viel mitbekommen im Krieg. Aus Wikipedia: "Während des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt wegen der schwierigen Erreichbarkeit erst spät zum Ziel alliierter Luftangriffe. Die Angriffe am 14./15. Februar und 5. März 1945 durch Bomber der britischen Royal Air Force im Rahmen der alliierten Operation Thunderclap („Donnerschlag“) richteten sich im Wesentlichen gegen die Innenstadt. Die Angriffe der United States Army Air Forces konzentrierten sich auf Bahnhöfe und Rüstungsbetriebe wie das Werk Siegmar der Auto Union, wo die Hälfte aller Motoren für die Panzer „Tiger“ und „Panther“ gebaut wurden. Die Chemnitzer Flak war zu diesem Zeitpunkt schon an die Ostfront verlegt worden. Insgesamt sind in über 10 Luftangriffen 7.360 t Bomben auf die Stadt abgeworfen worden.[37] Der Bestand an Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern in der historischen Innenstadt und den inneren Vorstädten wurde beinahe vollständig zerstört ..."
Das sieht man dem Stadtzentrum an: viele "moderne" Gebäude und kaum etwas Altes. Aber auch das muss man mal gesehen haben.
Mehr als einen Stadtbummel können wir heute nicht machen, denn es ist Montag und Montags haben alle Kultureinrichtungen Ruhetag.
Aber an der Zentralhaltestelle direkt vor dem Zentrum gibt es eine Multifunktionshaus, in dem auch das Museum für Naturkunde untergebracht ist. Dort im Atrium steht ein "versteinerter Wald", Bäume, die vor Millionen von Jahren bei einem Vulkanausbruch durch Asche konserviert wurden.
In Wikipedia steht für jeden verständlich: "Die nahe der Erdoberfläche liegenden Bereiche des Versteinerten Waldes befinden sich zum Großteil unter dem Stadtgebiet von Chemnitz im Chemnitz-Becken (auch als Vorerzgebirgs-Senke bezeichnet). Die Vorerzgebirgs-Senke ist befüllt mit spät- und postvariszischen Molassesedimenten des jüngeren Karbon und älteren Perm. Den jüngeren Teil der Beckenfüllung bilden bis zu 1550 m mächtige, permische Rotsedimente (Rotliegend) die in 4 Formationen unterteilt sind (Härtensdorf-Formation, Planitz-Formation, Leukersdorf-Formation, Mülsen-Formation). In der Rotliegend-Abfolge wechseln sich Konglomerate, Sandsteine, Schluffstein und Tonsteine mit Tuffen und mit als Wilde Kohlengebirge bezeichneten geringmächtigen Kohleflözchen ab. Der Steinerne Wald befindet sich stratigraphisch in der unterpermischen Leukersdorf-Formation."
Alles klar?