Tag 34
Wir fahren weiter. Heute ist es neblig, die Sichtweite beträgt 150 Meter. Aber wir fahren "nur" nach Stolberg. Dort finden wir einen Parkplatz direkt am südlichen Stadttor, dem "Saigerturm". So zentral, das ist echt ein Glücksfall. Wir umrunden den Stadtkern auf dem "unteren Bandweg" zur Hälfte und gehen dann unten zurück. Dabei hoch zum Schloss und dessen Baustelle besichtigen und zur Rittergasse wieder runter.
Nach alledem kehren wir noch bei einem Schlachter ein und kaufen "Stolberger Lerchen". Nein, keine kleinen niedlichen Vögel! Stolberger Lerchen sind Bratwürste, die beim Braten zwitschern. Zitat aus dem Taschenbuch "Reisende in den Harz" von Friedrich Gottschalk: "Bei den Stolberger Lerchen handelt es sich um besonders wohlschmeckende Würstchen…, die scherzhaft so heißen, weil es keine Lerchen in Stolberg gibt. Der Volksmund überlieferte, dass die beim Braten entweichende Luft, ähnlich dem Gesang der Lerchen, zum Namen führte."
Alles klar?
Wir fahren weiter in Richtung Braunlage. Auf dem Weg kommen wir durch den Ort Elend, dessen Ortsschild ich noch nicht fotografiert habe. Jedoch: das Schild, das am Ostrand des Ortes steht, ist geklaut worden. Ich kann nur das Schild an der Straße nach Schierke knipsen, aber das sieht nicht so schön aus.
Einige Kilometer weiter fahren wir bei Kukki auf den Waldparkplatz. Diese Stelle ist die Kreuzung der Bundesstraße mit dem ehemaligen Kolonnenweg 500 Meter hinter der eigentlichen Grenze DDR/BRD. Es heißt, dass Kukki (Jürgen Kurkiewicz war NVA-Offizier) hier zu DDR-Zeiten die Grenztruppen verpflegt hat. Der Andrang dürfte heutzutage nicht geringer sein.
Wir essen jeder einen Erbseneintopf mit (Wurst) und der Kater sieht uns durch die Windschutzscheibe zu. Rauslassen kann ich ihn nicht, denn die vielbefahrene Bundesstraße ist nur 20 Meter entfernt.
Wir fahren über Braunlage weiter zum nächsten Platz, der hinter Altenau liegt. Leider ist am Ortsausgang Altenau die Straße dorthin gesperrt und wir müssen den halben Weg wieder zurück fahren zur Harzhochstraße und über Clausthal zu unserem Ziel. Das ist der Waldcampingplatz Polstertal, der versteckt 600 Meter von der Straße entfernt mitten im Wald an einem Bach liegt. Es sind kaum Touristen hier und wir haben die große Auswahl.
Wahrscheinlich sind hier so wenig andere Besucher, weil sich hier eines der vielen Funklöcher befindet. Wer hier telefonieren will, muss halb den Berg hoch laufen, egal, welches Netz er benutzt. Internet kann man vergessen. (Stand September 2017). Aber der moderne Tourist ist für Informationen für seinen Urlaub auf das weltweite Netz angewiesen, also bleibt er lieber in Zentren wie Braunlage oder Clausthal-Zellerfeld. In letzterem Ort haben wir uns den Platz "Prahljust" am Pixhaier Teich angesehen: großes Feriencamp und voll!