Tag 29 - Donnerstag
Der Wecker klingelt, ich stehe ohne Widerspruch auf und stelle erst mal das Radio mit dem erstbesten Schlagerprogramm laut. Dann mache ich mich nicht sehr leise fertig und mir fällt doch wie verhext mehrmals der Kochtopfdeckel runter und das genau aufs Rollertrittbrett. Welch ein Lärm - tut mir gar nicht leid! Auf dem Weg zu den sanitären Anlagen muss ich am Zelt der Jugendlichen vorbei und ich kann mir nicht verkneifen, ordentlich an den Zeltstangen zu rütteln und laut: "Aufstehen! Ihr müsst doch noch das Loch in der Luftmatratze flicken!" zu rufen. Und auf dem Rückweg nochmal. Als ich um 9 Uhr abfahre, schlafen die immer noch! Die Großfamilie ist schon wach, sagt aber nichts. Ob die Kur wohl geholfen hat?
Morgens war bestes Wetter, aber während der Fahrt zieht sich der Himmel hinter mir zu. Allerdings fahre ich in Windrichtung und so dauert es bis Cloppenburg (noch 40 Kilometer nach Hause), bevor es anfängt zu regnen. Mit den ersten Tropfen gebe ich soviel Gas, wie der Roller kann und so komme ich ohne allzuviel Regen eine halbe Stunde später zu Hause an.
Ich trage routinemäßig noch den Kilometerstand ein, entlade den Roller, tätschle ihm dann doch noch den "Hals" mit "Brav, Alter" und sacke dann mit einem zweiten alkoholfreien Weizen in meinen Lieblingstuhl. Ohne es zu merken, war ich vier Wochen lang unter großer Anspannung und die fällt jetzt schlagartig von mir ab. Jetzt wo der Urlaub zu Ende ist, will ich nur noch schlafen! Dabei soll der Urlaub doch "Entspannung" sein ...