Tag 17
Heute wollen wir getrennt etwas unternehmen: ich möchte zu dem Leuchtturm hochklettern und Karin will mit der Seilbahn auf den Pizol. Letzteres klappt dann nicht, denn oben ist die Sicht nahe Null und deswegen sieht sie sich den Ort an und die Burg Freudenberg.
Ich steige in den Berg und trainiere. Es ist ekelig steil und ich taste mich vorsichtig an meine Leistungsgrenze. Genauer: die Dauerleistungs-Grenze.
Das klappt ganz gut und 40 Minuten später stehe ich auf dem Guschakopf am Leuchtturm, 250 Meter über der Stadt. Bei dem Leuchtturm hat sich jemand ganz viel Arbeit gemacht, er besteht zwar aus Holz, ist aber etwa 10 Meter hoch und auf Stahlträgern verankert. Sogar Strom ist bis hierher verlegt worden.
Die Aussicht ist phantastisch und ich mache Panorama-Aufnahmen. Ich kann auch in das Tamina-Tal sehen und dort steht die neue Brücke nach Valens. Vor ein paar Jahren haben wir noch die alte, enge stark gewundene Straße benutzt. Jetzt steige ich vom Berg wieder runter zu eben dieser Straße. Sie ist für den motorisierten Verkehr gesperrt, wird nicht mehr unterhalten und verfällt langsam.
Als ich wieder im Ort bin, telefoniere ich mit Karin und erfahre von ihr, dass sie gerade die Ruine Burg Freudenberg erreicht hat. Ich fahre dorthin und wir sehen uns die Reste gemeinsam an. Der große Burghof wird als Veranstaltungsfläche benutzt und gestern war wohl eine Veranstaltung, den hier räumt jemand auf. Er hat seinen Ghettoblaster mitgebracht und der spielt Techno ab mit voller Lautstärke. Ich habe kurz den Eindruck, dass die Burg durch seine Musik zu Schaden gekommen ist.
Aus Wikipedia: "Die Ruine Freudenberg ist eine der grössten Burganlagen im Sarganserland. Die Höhenburg liegt auf einem felsigen Hügel etwa einen Kilometer nordwestlich von Bad Ragaz im Schweizer Kanton St. Gallen. ... Gemäss einer Sage, die sich die Einheimischen erzählen, soll in die Ruine Freudenberg eine wunderschöne Jungfrau verbannt worden sein. Die Jungfrau wartet sehnlichst darauf, dass sie von einem jungen Mann erlöst werde. Derjenige, der sie erlöst, bekommt die Jungfrau und dazu einen sagenhaften Schatz, der verborgen liegt." - Zum Artikel
Der Nachmittag ist wieder zu heiß für irgendetwas anderes als Siesta.
Als letzte Tätigkeit des Tages gehe ich abends gegen halb 10 in den Park zu den Gefahrentonne und mache eine paar Fotos von Tonne und dem jetzt beleuchteten ! Leuchtturm.