Die Reise in die Schweiz

Die Reisen von Karin + Hartmut

Die Reise in die Schweiz und Norditalien Frühjahr 2018 mit Kater

Tag 28

Wir werden geweckt von einem Riesentraktor, der einen leeren Holztransportanhänger neben unser Auto schiebt, ihn dort abstellt und dann verschwindet. Vorerst, denke ich so. Denn ich höre Fichtenmopeds im Wald.

Das WLAN auf diesem Platz ist kostenlos und überall gut empfangbar, aber das morgendliche Radiohören funktioniert damit nicht: Streaming ist gesperrt! Die Sperre geht soweit, dass ich nicht mal die Webseiten meines Radiosenders aufrufen kann. Da haben wohl irgendwelche Gäste übertrieben.

Dieser Campingplatz hat es in sich: es gibt eine Badestelle im Inn, daneben aber auch ein Schwimmbecken 12x4 Meter mit Gegenstromanlage, Familienbäder und eine Lufttankstelle für Radfahrer. Dafür kostet das Schnitzel mit Pommes 26 Euro. Wir sind ja reich ...

Wie war das noch gestern? Bildhauer-Symposium? Ja, genau: das Bildhauer-Symposium Sur En. Es findet jedes Jahr für eine Woche im Juni statt. Die Ergebnisse werden entweder verkauft oder auf dem Skulpturenweg im Wald hinter dem Campingplatz aufgestellt. Den Weg laufen wir jetzt. Er geht über 2,5 Kilometer im Halbkreis zum Dorf. Ganz hinten oben ist noch viel Platz für Kunstwerke. Vorn wird links und rechts des Weges Unterholz und Grünzeug kurz gehalten und es steht alle 10 Meter ein Kunstwerk. Interessant auch für Kunstbanausen, wie mich.

Wir haben eine Grundregel vergessen und gehen zu Fuß los. Mit dem Ergebnis, dass der Kater uns folgt und auch die Skulpturen sehen möchte. Mit Kater kommen wir aber an einem Nachmittag nicht den ganzen Weg bewältigt, deshalb gehe ich mit dem Kater zurück zum Womo, setze mich dort aufs Fahrrad und fahre die 200 Meter wieder hin zu Karin. Jetzt können wir in unserem Tempo die Kunst genießen. Karin genießt sehr und lässt sich viel Zeit zum Fotografieren. Wir wollen heute noch weiterfahren und als ich ihr sage, dass wir bei ihrem Tempo nicht vor 4 wegkommen, mault sie was von "Deine Hetze macht mich verrückt". Glücklicherweise stehen auf der 2. Hälfte des Weges keine Kunstwerke mehr.

Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur

Zurück zum Campingplatz kommen wir dann durchs Dorf und hier ist auch alles auf Kunst abgestellt.

Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur
Skuptur

Um Eins kommen wir dann endlich weg. Bernstein hat sich bei der Abfahrt ins Bett gelegt und Karin kann ihn nicht sehen, was sie verrückt macht, weil sie nicht sicher ist, dass der Kater an Bord ist. Ich muss also anhalten und nach eingehender Kontrolle ist die Welt erst mal wieder gerade gerückt.

In Scuol gehen wir bei COOP einkaufen. Die haben ein paar Parkplätze vor dem Haus, auf denen man quer zur Fahrbahn steht. Natürlich ist keine der Parkflächen lang genug für unser Wohnmobil, weswegen der Arsch von unserem Wagen ein wenig auf der Straße steht. Das macht Karin verrückt.

bei Coop

Die Parkuhr bietet 15 Freiminuten an zum Einkaufen. Das reicht zwar dicke für unsere paar Dinge, aber der Zeitdruck macht Karin verrückt.

Wir fahren am Inn entlang und obwohl die Höchstgeschwindigkeit in der Schweiz auf 80 begrenzt ist, kommen wir dank der guten Straßen flott vorwärts. In Österreich ist die Höchstgeschwindigkeit 100, aber die Straßen werden enger, wir werden langsamer. Und dann geht die Straße in eine Autobahn über. Da wir keine Vignette für dieses Land haben, bleibt uns nur entweder ein größerer Umweg über Landeck oder in die gleiche Richtung wie bisher die Neben-Nebenstraße durch den Pillerwald zu fahren. Ich entscheide mich für den Pillerwald. Die Straße ist zwar schön, aber sie muss mal eben die Höhendifferenz von 700 Metern bewältigen und die elende Kurverei am Rande des Abgrunds macht Karin verrückt.

Wir kommen aber doch beim Campingplatz Biberwier an. Und obwohl wir in Österreich sind, ist dieser Platz quadratisch, praktisch, schön deutsch abgeteilt und abgezirkelt. Danke, nein! Also weiter.

Wir landen auf dem Platz Camping Dr. Lauth in Ehrwald. Der hat schöne Plätze und ich stelle den Wagen auf den von Karin zugewiesenen Platz. Während sie aufbaut, mache ich wie üblich einen Rundgang mit Bernstein und wir finden ein sehr viel schöneren Platz. Karin schaut sich den an, ist derselben Meinung und ich setze den Wagen um. Den Kater habe ich dabei a) draußen gelassen und b) nicht im Blick. Als das Womo auf dem neuen Platz steht, ist Bernstein nirgendwo zu sehen. Das macht Karin verrückt. Der Kater taucht natürlich schnell wieder auf.

Campingplatz Dr Lauch
Unser Stellplatz

Später am Abend geht der Kater wie üblich allein auf Tour. Da kommt Karin darauf, dass er womöglich die jungen Amseln fressen könnte. Und - du wirst es schon vermuten - das macht sie verrückt.

Und so geht ein ziemlich stressiger verrückter Tag zu Ende ...

Strecke heute: 210 km


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