Tag 5
Wieder blauer Himmel und warm. Wir fahren nnur etwa 10 Kilometer nach Südwesten zum Kloster Reichenstein. Dort kann man am Venn-Radweg sein Auto abstellen und dann laufen wir zum Kreuz im Venn auf belgischem Gebiet.
Aus Wikipedia: "Der Richelsley, auch Richel Ley geschrieben, ist ein 80 Meter langer und bis zu 12 Meter hoher devonischer Konglomeratfelsen. ... Seinen Namen soll der Fels im 12. Jahrhundert vom Richwin, dem Gründer der Burg Richwinstein, das heutige Kloster Reichenstein, erhalten haben. ... Bekannt geworden ist der Richelsley unter anderem durch ein 6 Meter hohes und ca. 1,4 Tonnen schweres, mächtiges Kreuz, das fest im Gestein verankert auf dem Kamm des Felsens steht. 31 Stufen führen hinauf zum Kreuz, in das kreuzförmige Ornamente eingeschnitten sind. Der Roman Das Kreuz im Venn von Clara Viebig, erschienen um 1908, machte den mitten im Wald liegenden Richelsley und das Kreuz auch über die Eifel hinaus bekannt." - Zum Artikel
Weiter geht es mit dem Womo wieder nur wenige Kilometer weit nach Kalterherberg und von dort runter zur belgischen Grenze. Hier direkt auf der Grenze liegt der ehemalige Bahnhof und hier liegen von der Vennbahn noch Gleise, auf denen man heutzutage mit Draisinen gut 10 Kilometer nach Belgien reinfahren kann. Der Venn-Radweg verläuft fast immer daneben.
Etwas entfernt von diesem Bahnhof - nur etwa 500 Meter entfernt - liegt der ehemaliger Campingplatz La Belle Vallée, auf dem wir vor 2 jahren schon mal übernachten wollten. Wir fanden ihn verlassen vor - fluchtartig verlassen! Inzwischen haben wir uns informiert, was denn die Ursache dafür war.
In der Zeitung GrenzEcho vom 6. Februar 2014 ist zu lesen: es hat ein Sicherungskasten gebrannt, der schnell gelöscht werden konnte, die Wasserleitung ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Als der Pächter die Elektrik instandsetzen lassen wollte, sei der Dorfpolizist gekommen und habe das Arbeiten untersagt. Der Bürgermeister soll gesagt haben, hier bestehe eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Es ist auch zu lesen, dass die Pizzeria auf dem Gelände keine Betriebsgenehmigung habe und für den Bau eines Gebäudes (der Rohbau steht) gäbe es keine Baugenehmigung.
Das ist jetzt mehr als 4 Jahre her und immer noch hat sich nichts getan. Für uns sieht es so aus, als sei der Bürgermeister nicht an einem Weiterbetrieb des Campingplatzes interessiert. Wenn das so ist, dann sind persönliche Animositäten im Spiel wie "der Bürgermeister wollte den Platz 2012 selbst kaufen und hat ihn nicht bekommen". Sehr merkwürdig ist auch, dass sich die örtliche Zeitung überhaupt nicht da rein hängt und nichts recherchiert. Wollen die sich nicht mit den Behörden anlegen? Es existiert nur ein weiterer Artikel, in dem es um eine Absperrung des Platzes geht, gefordert von den Einwohnern von Küchelscheid, gedruckt Mai 2017.
Update: der Bürgermeister hat im Dezember 2018 sein Amt abgegeben.
Zwei Monate nach diesem unserem Besuch wurde dort ein Spielfilm gedreht. Mehr kriege ich nicht raus. Immerhin kannst Du vergleichen: die Website des Platzes ist mit der Jahreszahl 2012 versehen, meine Fotos sind von Mai 2018.
Der Kater fand diesen Campingplatz einsame Spitze, wollte gar nicht weg ....
Es ist noch früh am Tag und deshalb fahren wir weiter, als wir wollten zum Camping International Ouren an der Our etwas nördlich vom Europa-Monument. Dort treffen sich die Grenzen von Belgien, Luxemburg und Deutschland, Die 3 Staaten und Frankreich haben hier Gedenksteine aufgestellt und die wollen wir besuchen mit den Rädern und deshalb ist dies unser Wunschplatz. Das Campingareal ist nahezu ausgebucht durch ein großes Biker-Treffen. Am anderen Ende gibt es noch einige Plätze, aber das ist die Hundeecke und deshalb winken wir ab und fahren weiter zum Campingplatz Tintesmühlen, etwa 8 Kilometer Our-abwärts. Das hört sich nach schnell an, aber man muss von Ouren erstmal auf die belgischen oder deutschen Höhenzüge fahren , dort ungefähr 10 Kilometer weiter nach Süden und dann wieder runter zur Our. Macht mal eben 20 Kilometer und fast eine Dreiviertelstunde Fahrt.
In Tintesmühlen - den Platz kennen wir auch schon - gibt es satt Platz und wir schlagen unser Lager unter einer alten Weide 5 Meter von der Our entfernt auf. Dem Kater gefällt es hier und er tobt sich richtig aus.
Fahrstrecke heute: 115 Kilometer