Tag 18
Wir verlassen Bad Ragaz und fahren Richtung Flims. Aber nicht direkt, sondern mit einem langen Umweg durch das Taminatal. Zuerst hoch um Ort Pfäffers und dort über die neue Brücke nach Valens. Hier haben wir mal ein paar Nächte verbracht und wir sehen uns kurz um. Dann geht es weiter das Tal rauf. Kurz vor dem dortigen Staudamm wechselt die Straße wieder auf die andere Talseit und wir kommen zu diesem schönen Aussichtspunkt.
Am Westende von Chur gibt es ein größeres Handelszentrum und dort gibt es auch drei Supermärkte. Der eine heißt Migros und dort stellen wir unser Auto auf einen der wenigen Außenparkplätze (ansonsten ist Parkhaus angesagt) und gehen rein in den Markt. Wir brauchen alkoholfreies Weizen und haben jede Menge leere Bierflaschen dabei. Deshalb suchen wir erstmal den Pfandautomaten und finden keinen. Einer Kassiererin zeigen wir eine Flasche und sie schickt uns nach oben zum Kiosk, aber dort befindet sich ein Pfandautomat für alles, nur nicht für Pfandflaschen. Die Kioskverkäuferin sieht auch die Glasflasche und verweist uns nach "Glas da draußen unter dem Briefkasten". "Da draußen" ist der unterirdischen Altglascontainer. Es bleibt uns nur, die Flaschen wegzuwerfen oder wieder mitzunehmen. Wir entscheiden uns für die zweite Variante. Europa lässt grüßen ...
Im Migros finden wir kein Bier, eigentlich gar nichts in der Richtung. Wir fragen eine Kunden und der ältere Herr klärt uns auf. "Die Migros verkauft nach wie vor in ihren Läden keinen Alkohol und Tabak. In Anlehnung an die Grundsätze von Gottlieb Duttweiler wird an diesem Verzicht weiter festgehalten." (aus faq.migros.ch). Und das gilt auch für die alkoholfreien Varianten!
Wir gehen in den Spar-Markt gegenüber, aber der hat nur Clausthaler und Feldschlösschen in alkoholfrei. Na denn, wir kaufen nichts. Draußen klebt am Auto ein Zettel unter dem Scheibenwischer: wir stehen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz und haben doch sicher nur vergessen, zu bezahlen. Und wir möchten doch bitte die Nachgebühr von 20 Franken und diesen Zettel in den beiliegenden Umschlag stecken und den Umschlag dann in den Nachgebührbriefkasten an der Ecke. Sonst Anzeige!
Der Platz in der Schweiz ist begrenzt und deshalb gibt es überall Parkhäuser, aber da passen nunmal Wohnmobile nicht rein. Im Parkhaus kostet das Parken nichts, nebenan kostet es 5 Franken. Alles klar? Aber: Wohnmobilisten haben ja schließlich Geld wie Heu ...
Der dritte Einkaufsversuch findet 200 Meter weiter beim COOP statt, aber dort gibt es keine Außenparkplätze, sondern nur das Parkhaus deshalb fahre ich gleich weiter. Allerdings führt die Parkhausausfahrt direkt auf die Autobahn! Fast wäre ich drauf reingefallen, aber nur fast.
Wir fahren weiter nach Flims. Mitten im Ort befindet sich auch ein COOP-Markt und direkt gegenüber sind Parkplätze frei. Dort kaufe ich dann alkofreies Bier und wir fahren zum Campingplatz Flims am westlichen Ortsausgang. Der Platz ist voll, wir können vorn vor der Rezeption stehen, aber das lehnen wir dankend ab. Den nächsten Versuch machen wir 5 Kilometer zurück beim Campingplatz in Trin-Moulin. Wir werden empfangen von einem Schild "Sie suchen sich einen Platz, bauen auf und kommen danach zur Anmeldung". Das hören wir gern. Es ist wenig los, der Platz ist groß, wir stellen uns am Spielschiff auf.
Kaum stehen wir richtig, da kommt der Chef mit seinem Rasenmäher und mäht erstmal eine halbe Stunde um uns herum. Keine Chance, mit dem Kater spazierenzu gehen. Gut, dass Waffen hierzulande verboten sind!
Kilometer heute: 70 km
Es ist Abendessenzeit und wir stellen fest, dass wir zwar flüssiges Brot gekauft haben, das feste aber vergessen haben. Seufz! Karin geht nochmal ins Dorf und holt was.