Tag 38
Der Kater ist nur draußen und meist im Gebüsch und wenn wir ihn sehen, dann mit Maus. Und zum ersten Mal habe ich Mühe, ihn zur Abfahrt einzusammeln. Das Gebüsch hier hat samt und sonders Stacheln und da liegt er drin und macht einen auf schwerhörig. Saftsack!
Wir machen heute einen auf Bildung, denn das erste Ziel ist die Gustav-Adolf-Gedenkstätte, die ungefähr an der Stelle steht, wo Gustav Adolf von Schweden am 16. November 1632 in der Schlacht von Lützen gefallen sein soll. Wir erinnern uns? 30-jähriger Krieg? Nein? Dann fahrt nach Lützen.
Die Gedenkstätte umfasst ein großes Grabmal, eine Kirche und einen schwedischen Holzbau, in dem sich die Informationsausstellung befindet. Audioguide gibt es auch und man kann viel Interessantes hören. Und natürlich gibt es wieder einen Film im falschen Seitenverhältnis zu sehen ...
Aus Wikipedia: "Sein Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland verhinderte einen Sieg des kaiserlichen Lagers der Habsburger und sicherte damit indirekt die Existenz des deutschen Protestantismus." - Zum Artikel
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Aus Wikipedia: "Die Gedenkstätte ist dem Schwedenkönig Gustav II. Adolf gewidmet, der während der Schlacht bei Lützen fiel. Schon im Jahr 1632, im Todesjahr, wurde am Todesort ein großer Findling als erstes Denkmal aufgestellt. Im Jahr 1837 erfolgte dann die Einweihung des von Karl Friedrich Schinkel entworfenen, gusseisernen Baldachins, welcher über dem sogenannten „Schwedenstein“ errichtet wurde. Im Jahr 1907 kam die vom schwedischen Konsul Oskar Ekman und seiner Frau Maria gestiftete Gustav-Adolf-Kapelle hinzu. Später folgten noch zwei typisch schwedische Holzhäuser. Bei den gelegentlichen Behauptungen, das Grundstück gehöre dem schwedischen Staat oder sei gar exterritoriales Gebiet, handelt es sich um eine moderne Legende ohne jeglichen wahren Kern. - Zum Artikel
Zweites Ziel ist die Ruine der Schleusentreppe Wüsteneutzsch, 8 Kilometer südöstlich von Merseburg.
Aus Wikipedia: "Bei Kreypau sollte der Saale-Elster-Kanal in die Saale münden, der Bau wurde 1943 eingestellt. Markante Investitionsruine ist die Schleuse in Wüsteneutzsch.[5] Sollte es dazu kommen, dass der Kanal doch einmal weitergebaut wird, ist anstelle der Schleusenruine ein Schiffshebewerk angedacht." - Zum Artikel
Drittes Ziel ist der Mittelpunkt von Sachsen-Anhalt in Tornitz bei Calbe. Sieht stark vernachlässigt aus.
Danach noch ein Brot vom Bäcker in Barby. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch 2 schöne Bilder zum Fotografieren:
Und weiter zum Campingplatz Nord- und Südsee 30 Kilometer nordöstlich von Magdeburg, den wir schon kennen. Er liegt fast an der Elbe, deren Altarm hier ein tolles Biotop hinterlassen hat. Der Platz selbst ist im hinteren Bereich eine Mischung von Baustofflager, Müllkippe, Schrottplatz und Landmaschinenmuseum. Der Platzbetreiber sammelt hier alles, von dem er meint, es vielleicht nochmal gebrauchen zu können. Für den Kater und mich ist das das Paradies. Ansonsten kann man hier toll stehen wie wir jetzt unter einer alten Weide.
Strecke hierher: 217 km
Für Bernstein verschiebt sich die Ankunft im Abenteuerland allerdings etwas: 2 Mädchen im Alter von 5 und 7 Jahren haben ihn entdeckt und wollen den Kater unbedingt streicheln. Was der Kater aber nicht will. Das endet damit, dass Bernstein sich in einem von den Mädchen unbeobachteten Moment ins Auto schleicht und sich unter den Tisch legt. Ich will ihm helfen und setze mich breit in die Schiebetür, damit man ihn nicht wahrnimmt. Die Kinder sehen den Kater jetzt nicht mehr und fangen an, Karin zu nerven. Das geht so eine halbe Stunde, bis ich energisch kundgebe, dass es jetzt genug ist. Die Mädchen verstehen und hauen ab.