Tag 21
Es war kalt heute Nacht. Das ist immer so, wenn das Wetter schön wird. Und so ist es auch: eitel Sonnenschein, keine Wolke. Wir sind schon um 8 auf und um halb 9 fertig, weil heute der Anlasser kommen soll.
Um eben die Zeit klingelt das Telefon und der Techniker wird uns angekündigt, er soll zwischen 10 und 12 kommen. Um Viertel nach 10 ist er da, hebt den Wagen nicht hoch, verschmäht unsere bereitgelegte Unterlage und schmeißt sich sofort unter den Motor, um den alten Anlasser rauszuschrauben.
Dabei macht es zweimal "knack" und das ausgebaute Teil offenbart: 2 Bolzen sind so festgerostet, dass sie beim Aufschrauben gebrochen sind. Komischerweise ist der Mann nicht auf sowas vorbereitet und muss in die Werkstatt fahren, um 2 neue Bolzen zu holen.
Um halb 12 ist das Ersatzteil fertig eingebaut und ein Dreh des Zündschlüssels ergibt: Reparatur erfolgreich. Wir können wieder. Aber zuerst muss Karin mit dem Techniker in die Werkstatt fahren, weil er vor Ort keine Kartenzahlungseinrichtung mithat. Er möchte eigentlich, dass wir im Wohnmobil hinter ihm herfahren, aber das muss erst fertiggemacht werden und das dauert und er will Mittagspause machen, also akzeptiert er: Karin mitnehmen. Ich mache den Wagen allein ganz fertig und picke Karin dann auf, die Werkstatt ist nur 4 Kilometer entfernt.
Wir sind ganz abgebrannt: der Wassertank ist fast leer, das Klo ist wieder voll, der Abwassertank auch. Dafür herrscht im Kühlschrank gähnende Leere (außer einem schönen Stück Leerdamer), es ist kein O-Saft mehr da, an Brot noch 2 kleine Scheiben und Mineralwasser gibt es noch eine Flasche. Einkaufen ist angesagt.
Danach geht es zur Stadt Saint-Vaast, der für sich schon ein netter Ort ist und von dem aus eine Fähre zu Insel Tatihou geht, die wir besichtigen wollen. Beim Fahrkartenverkauf trifft genau vor uns ein Touristenbus ein, der Reiseführer steigt aus und erreicht die Verkaufsstelle einen Hauch eher als wir. Im Laden telefoniert die einzige Verkäuferin und das dauert eine Viertelstunde, Dann ist der Reiseleiter dran mit seinen 54 Erwachsenen und 2 Kindern und das dauert 20 Minuten. Als wir dran sind, ist es für heute zu spät und wir kaufen Tickets für Morgen. Dann sehen wir uns den Hafen an.
Jetzt brauchen wir einen Campingplatz und den gibt es 6 Kilometer weiter an diesem Strand:
Und hier finden wir Platz, aber wir müssen mal sehen, wie sich die Lage entwickelt, den es gibt auch laut Aussage einen deutschen Pärchens sehr viel Hunde.
Während wir in der Sonne sitzen und der Kater unter dem Auto döst, bekommen wir Besuch, der sich und seinen Nachwuchs wohl gern von Katzenfutter ernährt. Kaum scheu, kommt auf einen halben Meter ran.
Später sehen Bernstein und ich uns noch am Strand um. Das heißt: Bernstein eigentlich weniger, ihm ist die Weite des Strandes überhaupt nicht geheuer.