Tag 46
Eigentlich wollten wir von Saint Nazaire aus recht zügig nach Hause fahren. Aber ich habe noch die Strecke nach Zielen abgesucht, die man unbedingt noch besuchen muss. Und ich wurde fündig:
Aus Wikipedia: "Guédelon ist ein Burgbauprojekt auf dem Gebiet der französischen Gemeinde Treigny im Département Yonne. Nach den Prinzipien der experimentellen Archäologie werden bei diesem Rekonstruktionsprojekt nur Techniken aus dem 13. Jahrhundert angewandt, der Baubeginn war 1997. Die Fertigstellung der Burg ist für das Jahr 2023 geplant. ...
Der Begründer des Projekts, Michel Guyot, hatte seit den 1970er-Jahren einige Schlösser und Burgen in der Region restauriert und dabei Erfahrungen gesammelt. Mit der Burg Guédelon setzte er einen lange gehegten Traum in die Tat um. Nach vielen Vorbereitungen und einer längeren Suche nach einem geeigneten Platz, an dem ausreichend Baumaterialien wie Stein, Holz und Wasser zur Verfügung stehen, wurde 1997 in einem stillgelegten Steinbruch mit dem Bau begonnen. ...
Das Projekt wird unter möglichst authentischen Bedingungen durchgeführt, ähnlich den Ansätzen der lebendigen Archäologie. Daher tragen die Handwerker und Mitarbeiter mittelalterliche Gewänder, auf der Baustelle finden sich zudem keine modernen Werkzeuge oder Hilfsmittel, abgesehen von persönlicher Schutzausrüstung wie Schutzbrille und Stahlkappenschuhe. Sämtliche Werkzeuge und Hilfsmittel wie Tretkräne, Lehrgerüste und Gewölbeschalungen werden auf der Baustelle selbst hergestellt. Transportarbeiten werden mit großrädrigen Pferdekarren bewerkstelligt.
Um die Baustelle herum ist mittlerweile eine ganze Siedlung von Zulieferern entstanden, in der Handwerker unter anderem Dachschindeln, Körbe, Töpferwaren, Fliesen, Nägel, Werkzeuge, Seile, Balken, Wolle und Kleidung herstellen, außerdem werden Pferde, Schafe, Schweine, Gänse, Hühner und Enten gehalten.
Holz für die Gerüste wird im umliegenden Wald geschlagen, Bruchsteine werden in dem alten Steinbruch, in dem sich die Baustelle befindet, mit einfachen, zeittypischen Werkzeugen gebrochen und dann mit Pferdewagen zu den Steinmetzwerkstätten transportiert. Es werden weder Zement noch Schrauben verwendet, stattdessen wird auf der Baustelle Mörtel aus Sand, Ton und gelöschtem Kalk hergestellt."
Und da sind wir heute mit den Rädern hingefahren und haben uns das Ganze angesehen. Und weil wir faul sind, haben wir den kürzesten Weg gewählt und sind damit durch eine sogenannte "backdoor" direkt auf das Gelände gelangt (ohne Verbots-Schilder) und haben uns zum Eingang auf der anderen Seite durchgekämpft um das Projekt mit Eintrittsgeld zu unterstützen. Wär' auch ohne gegangen ...
Wir verlassen nach Stunden diesen Ort und fahren zum Campingplatz zurück. Hier erwartet uns ein ziemlich geknickter Kater: der Platz hat sich gefüllt und alle haben große Hunde mit ....