Tag 31
Heute morgen ist das Wetter sehr schön, der Himmel ist fast ganz blau, die Sonne brennt um 9 schon. Wir reißen den Wagen auf.
Ungefähr 10 Uhr: Karin ist zur Rezeption gegangen und ich bin im Bad und putze mir die Zähne. Da höre ich sehr ungewöhnliche Geräusche, deren Quelle im Auto liegt. Ich beende das Putzen und sehe nach:
Ich hatte die Dachluke aufgestellt, damit Luft zirkulieren kann, und gleichzeitig das Sonnenrollo zweidrittel zugezogen, damit die Sonne nicht so reinscheint. Bernstein hat es durch's restliche Drittel auf den Sonnenschutz geschafft.
Wir fahren weiter nach Westen. Kurz nach Brest kommen wir durch einen kleinen überschaubaren Ort und sehen einen Supermarkt auf der Karte. Wir denken uns: In einem kleinen überschaubaren Ort müsste der Supermarkt klein und überschaubar sein. Pustekuchen: Ikea ist ein Winzling dagegen. Eine Stunde schoppen für etwas Wasser, ein bisschen Käse und 2 Fläschchen Schlagsahne ...Brot gibt es in diesem Markt ungefähr 8 Dutzend Sorten in 20 Meter Regallänge, aber meist in luftiger Form und alles nur geschnitten. Bis auf das Baguette natürlich, denn das wird gebrochen. Deswegen fahre ich weiter direkt durch den Ortskern und wir sehen eine Boulangerie genau dort, wo sie sein muss. Ich gehe rein, sehe mir das Angebot an und entdecke ein großes Bot mit dem gleichen Aussehen, wie das , was ich normalerweise zu Hause kaufe. ich sage dem Mädchen auf deutsch mit den entsprechenden Handbewegungen, dass ich das Brot haben möchte. Sie fragt per Handbewegung, ob ich das halbe geschnittene Brot davor haben möchte und ich verneine: "das eine Brot da ganz oben ganz". Darauf sie "deutsch?". Ich "oui". Sie haut ab, kommt aber nach einer Minute mit ihrer Mutter/Chefin ? wieder. Die spricht mich auf deutsch an und ich sage ihr meinen Wunsch. Auch sie kuckt ungläubig und bietet mir das halbe Brot an. Und wieder mache ich klar, was ich will. Darauf hat sie mir das Brot verkauft. Und ich weiß jetzt auch, dass ich den beiden sehr suspekt war, denn das Brot besteht zu 100% aus Roggenmehl, wiegt 2 Kilogramm und kostet 8 Euro 12 ! Sowas kauft kein normaler Mensch in Frankreich und schon garnicht ganz und ungeschnitten. Und ich?
Eine halbe Stunde danach sind wir dort, wo ich gerne hinwill: am westlichsten Punkt Kontinentalfrankreichs mit dem Namen Pointe de Corsen. Also "am westlichsten" ohne Inseln und Kolonien. Eigentlich hatte ich mit 2000 Parkplätzen gerechnet, einem Shuttlebus-Transfer und 10 Euro Eintritt. Stattdessen ist alles fast unscheinbar, es gibt einen Parkplatz für ein Dutzend Autos und keine Menschenmassen. Hier die Impressionen:
Wir gehen noch ein wenig die Küste entlang.
Weiter. Nur 6 Kilometer südlich von diesem Punkt liegt der Campingplatz Camping les Blancs Sablons gegenüber der Stadt Le Conquet, von ihr durch den Fjord Ria du Conquet getrennt. Le Conquet wollen wir uns morgen ansehen. "Blancs Sablons" heißt übrigens "feinster weißer Sand".
Anmerkung zum Tagesanfang: der Sonnenschutz ist Klasse! Kater wegnehmen und 2 Minuten später war alles, wie vorher ...