Tag 5
Karin hat gestern bei der Camping-Rezeption Brötchen bestellen wollen. Richtige Brötchen gab es nicht und sie hat etwas anderes bestellt. Heute morgen hat sie es geholt: französisches Wunderbrot!Wunderbrot? Ja, es ist ein Wunder, wie man soviel Luft in Brotform bringen kann ....
Karin duscht heute morgen zuerst. Als ich danach vom Duschen zurückkomme, sehe ich dieses Bild:
Ich möchte noch ein Foto von Laon haben, bei dem zu sehen ist, dass die Stadt auf einem Berg liegt. Dazu habe ich mir einen Ort nur 5 Kilometer entfernt gesucht, von dem ich eine gute Sicht auf Laon haben könnte. Jedenfalls nach Karte. Dort angekommen, sehen wir dieses Fort. In ihm findet gerade ein Treffen von reisenden Bikern statt, reichlich Zelte, ein Bierstand, ein Grillstand und ein Lagerfeuer. Und natürlich reichlich Biker, die zum größten Teil über 40 sind. Die Stadt Laon ist von hier wegen guten Baumwuchses leider nicht zu sehen.
Auf dem Weg zurück bekommt Karin doch noch ein halbwegs gutes Bild hin:
Weiter geht es nach Coucy-le-Chateau-Auffrique oder kurz Chateau Coucy. Dort gibt es eine Burg mit einem alten Dorf dran, wobei das Dorf schon vor langer Zeit aufgegeben wurde. Es hat sich nebenan ein neues Dorf gebildet. Die Burg wurde auch irgendwann teilweise zerstört, die deutsche Wehrmacht hat 1917 ganze Arbeit geleistet.
Aus Wikipedia: "Im Mittelalter war sie (die Burg) der Stammsitz der mächtigen Barone de Coucy, unter ihnen auch Enguerrand III. und Enguerrand VII. de Coucy. Zu seiner Zeit war die Burg Coucy eine der bedeutendsten Festungsanlagen Europas und besaß mit dem mehr als 50 Meter hohen Donjon den weltgrößten Wohnturm. Während der Fronde wurde die Burg 1652 wegen der Weigerung zur Unterwerfung unter Ludwig XIV. durch die Truppen Mazarins teilweise zerstört und als Burg aufgegeben. 1917 sprengten deutsche Truppen den riesigen runden Turm und weitere Gebäude der Kernburg beim Unternehmen Alberich, einer Frontverlegung im Ersten Weltkrieg, und beschädigten die gewaltige Anlage schwer. Sie ist heute nur noch als Ruine erhalten."
Vom Dorf ist nicht die Rede, aber auf den Bildern kann man erkennen, wo es lag:
An diesem Tor stehen wir und es ist verschlossen. Der suchende Blick findet einen DIN-A4-Zettel mit den Öffnungszeiten: 10-13 Uhr und 14-18 Uhr.
"Wie spät ist es ?"
"13:57"
Und tatsächlich kommt 4 Minuten später ein älterer Herr um die Ecke und schließt auf.
Man muss auch mal Glück haben ...
Wir gehen hinter ihm in den Shop an die Kasse und Karin reicht ihm Geld "deux personnes svp". Es kommt die Antwort ebenfalls auf französisch: "Aujourd'hui, cela ne coûte rien. Chaque premier dimanche de mai cela ne coûte rien." zusammen mit einer passenden Handbewegung. Das haben wir beide sofort verstanden: Jeden ersten Sonntag im Mai kostet es hier keinen Eintritt.
Soviel Glück an einem Tag? Sehr verdächtig ...
Dank ordentlicher Arbeit der Archäologen, die richtig viele Bilder aufgestellt haben, kann man sich relativ gut vorstellen, wie es vor Jahrhunderten hier ausgesehen hat. Sehr sehenswert!
Wieder ein langer Tag, aber glücklicherweise gibt's diesen schönen Campingplatz nur 30 Kilometer weiter in Karl's Brücke oder französisch Carlepont.