Tag 11
In der Nacht ist ein Regenstreifen mit viel Wind über uns hinweggezogen, aber der Tag fängt mal wieder schön an. Zur allgemeinen Ergötzung noch ein Fundbild vom Campingplatz in Ilawa:
Wir hatten für heute Olsztyn (deutsch: Allenstein) angedacht, aber wir entscheiden uns spontan für Ostroda (deutsch: Osterode). Nicht so viel Kilometer! Und auf dem Weg besuchen wir für eine Freundin die Wassermühle von Nastajki (deutsch: Nasteiken), um per Foto zu zeigen, wie es heute dort aussieht.
Weiter geht es nach Ostroda, wo wir tatsächlich mitten in der Stadt problemlos einen passenden Parkplatz finden. Es ist eben gerade nicht Saison. Wir bummeln zum See, von das zur "Altstadt" und um die "Neustadt" zur Burg. Zuerst ein wenig Grundwissen über die Stadt.
Aus Wikipedia: "Ostróda [ɔˈstruda] (deutsch Osterode i. Ostpr.) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren mit etwa 34.000 Einwohnern. Die Stadt liegt im früheren Ostpreußen am Ostrand der Pojezierze Iławskie (Eylauer Seenplatte), etwa 35 km westsüdwestlich von Olsztyn (Allenstein) und 60 km südsüdöstlich von Elbląg (Elbing). Durch die Stadt fließt die Drwęca (Drewenz). ... Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Osterode am 21. Januar 1945 von der Roten Armee kampflos eingenommen. Trotzdem wurde die Stadt durch Brandlegung der sowjetischen Soldaten zu 70 Prozent zerstört. Ein Großteil der Einwohner hatte sich vorher auf die Flucht begeben. Nicht geflohen waren etwa 2000 Bürger, viele Geflohene kehrten zurück. Nach Kriegsende wurde Osterode zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Die Stadt erhielt den polnischen Ortsnamen Ostróda. Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit größtenteils von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben und durch Polen ersetzt. "
Wir fahren weiter zu einem Campingplatz mit Internetauftritt. Diese Seite hat mich auf deutsch informiert, dass der Campingbereich geöffnet ist von April bis September. Wir kommen an einem geschlossenen Tor an. Aber dahinter arbeitet der Betreiber, kommt auf uns zu und erzählt uns, dass der Campingplatz nur bis September geöffnet ist. Als wir ihm klarmachen, dass jetzt September ist, klärt er uns auf: in Polen heißt "bis September" die Zeit bis einschließlich 31.August! Da kuckste ...
Aber er gibt uns den Tipp, dass am See etwa 2 Kilometer weiter in einem Kaff namens Katno ein weiterer Campingplatz existiert, der geöffnet ist.
Wir fahren die angegebene Strecke, bis wir überzeugt sind, dass nach 100 Metern eine Kuhweide beginnt, doch nach 99 Metern geht es links ab in einen kleinen Weg, der mit "Camping Katno" ausgeschildert ist.
Auf der Karte mache ich die Entdeckung, dass dieses Katno zu deutschen Zeiten einmal Tafelbude geheißen hat.
Der Campingplatz ist wirklich relativ neu und sehr umfangreich. Außer dem grünen Streifen für Caravans gibt es einen weiteren grünen Streifen zum Seeufer hin, der Ferienhäuser und mehr Stellplätze bietet. Und noch südlich davon eine große Wiese für sportliche Betätigung aller Art wie z.B. Volleyball oder Frisbee. Hausboote werden hier auch vermietet, aber nicht zum schippern, sondern nur zum schaukelnden Wohnen.
Vielleicht wird es morgen Allenstein?