Tag 30
Der Tag fängt wieder mal schön an, auch ohne nächtlichen Regen. Wir machen den Wagen klar, schnacken noch eben mit Platznachbarn in Sachen Campingplätze an der Ostsee und fahren dann in Richtung Danzig. Ein letzter Blick noch auf die Burg und ab nach Norden.
Dabei vermeide ich ohne Probleme die Autobahn: parallel verläuft eine normale Straße. So kann ich jederzeit von der Strecke abweichen. Was ich an einer bestimmten Stelle auch tue. Ich fahre an der neuen Weichsel entlang nach Norden, wo eine Fähre den Fluss überquert. Wir brauchen die Fähre zwar nicht, aber der Anleger ist ein prima Ort, um Pause zu machen: hier ist nichts los.
Nach genügend Pause geht es weiter. Der Campingplatz liegt auf der Hafeninsel im Bezirk Stogi (deutsch: Heubude). Um auf diese Insel zu kommen, muss man ganz dicht an das Danziger Stadtzentrum heranfahren, denn nur dort gibt es eine Brücke über die Tote Weichsel. Das verlängert die Strecke von 14 auf 30 Kilometer und die Fahrzeit von geschätzt einer Viertelstunde auf mehr als eine Stunde (Scheiß-Stadtverkehr).
Wir stehen am frühen Nachmittag ratlos vor der Campingplatz-Rezeption und staunen, dass es Campingplätze für nur einen Camper gibt.
Nein, es sind noch mehr Wohnmobile hier, gemeint ist wahrscheinlich "Der Platz für den Camper". Die gesamte Platzfläche ist mit diesen Rasensteinen gepflastert, so dass wir uns fühlen, wie auf einem Parkplatz. Aber: es gibt sogar 2 Campingplätze hier und beide sehen bis in den letzten Winkel so aus. Dafür gibt es hier viele Ferienhäuschen, die zusammen mit dem Sanitärgebäude nett mit Pflanzen umgeben sind.
An den Toilettentüren sehe ich dies:
Witzig. Drin sieht es richtig einladend aus:
Dieses Carport oder besser "Loundryport" (Loundry ist englisch, übersetzt: Wäscherei) steht fast neben dem Wohnwagen und es kommt uns gerade recht: wir beladen eine Waschmaschine mit Wäsche für die nächsten 2 Monate und während die sich abmüht, gehen wir zum Strand, einmal Ostsee ankucken
Wir hängen noch die Wäsche auf und machen Feierabend. Es wird inzwischen schnell kühl, wenn die Sonne untergegangen ist und die geht inzwischen sehr viel früher schlafen. Morgen fahren wir mit der Straßenbahn in die Stadt Danzig. Straßenbahn? Ja. Der Strand hier war den Danzigern so wichtig, dass sie schon ihre zweite Tramstrecke hierher zum Strand bauten (1927).