Tag 37
Wieder ein wünderschöner Tagesbeginn, das Wetter scheint an unserem Wohnmobil festgebunden zu sein. Allerdings ist es auch empfindlich kühl ...
Wir wollten schon beim letzten Besuch in Peenemünde die Insel Greifswalder Oie besuchen. Damals ist die Schifffahrt ausgefallen wegen zuviel Wind. Wir wollen es heute nochmal probieren und gehen rechtzeitig zum Anleger.
Ich setze mich auf's Fahrrad und erkunde Peenemünde. Erstes Ziel ist der Hafen Nord, hier ist alles neu: die Marina, die Ferienhäuser und der Wohnmobilstellplatz
Weiter geht es zum Historischen Flugfeld Peenemünde. Der Bereich wird genutzt als Flugplatz, als Museum, für Ausstellungen, für Sonderveranstaltungen, als Kartbahn und eine Schlittschuhbahn gibt es hier auch. Ganz abgesehen von der Gastronomie ...
Sperrgebiet! Die Hälfte von Peenemünde ist Sperrgebiet. Grund:
Aus Wikipedia: "Bekannt wurde Peenemünde durch die Heeresversuchsanstalt Peenemünde (Peenemünde-Ost) und die Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West von 1936 bis 1945. 1936 erwarb die Wehrmacht den gesamten Norden der Insel von Karlshagen bis zum Peenemünder Haken von der Stadt Wolgast und von Privatpersonen. ... Entsprechend den Festlegungen des Potsdamer Abkommens wurden nach 1945 die Anlagen der HVA in und um Peenemünde gesprengt, nachdem alle Überreste der HVA von der Roten Armee gesichert und abtransportiert worden waren. Das Gebiet von Peenemünde ab Ortsausgang Karlshagen war nach wie vor Sperrgebiet und konnte nur mit gesonderten Passierscheinen nach Peenemünde betreten werden. ... Das Gelände wurde bis 1952 als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee – später Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland – genutzt. 1952 erfolgte die Übergabe des Stützpunkts an die Kasernierte Volkspolizei See als Vorläuferformation der Nationalen Volksarmee der DDR. Diese nutzte ihn unter anderem als Marinestützpunkt der 1. Flottille der Volksmarine und den Flugplatz durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. Diese Militärstandorte Flugplatz und Militärhafen wurden weiter ausgebaut, nördlich des Kraftwerkes wurde für die NVA-Flottille eine Reparaturwerft gebaut (jetzt Nordhafen). In den drei Steuer- und Erprobungsanlagen der HVA im Südost Peenemündes wurden für die NVA Munitionslager eingerichtet mit entsprechender Infrastruktur. Bis 1990 war der gesamte nördliche Bereich der Insel Usedom bis nach Karlshagen Sperrgebiet der Nationalen Volksarmee, die dort einen wichtigen militärischen Flugplatz betrieb. Der Flugplatz Peenemünde gehörte schon zur einstigen Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West und wurde von 1958 bis 1961 baulich erweitert. "
Hier eine Karte von Peenemünde, die militärischen Sperrgebiete sind rot schraffiert. Außerdem ist ein großer Teil des Flugplatzes Sperrgebiet und es gibt auch noch 2 für die Öffentlichkeit gesperrte Spülfelder.
Ich will mich ein wenig in dem militärischen Sperrgebiet umsehen und hier sind die Fotos:
Man kann mit diesen Resten nicht mehr darauf zurückschließen, wie es hier zu Zeiten des 3.Reiches mal ausgesehen hat, weil das meiste ja gesprengt wurde und die sichtbaren Reste von der Russen oder der NVA stammen. Übrigens gab es hier auch das KZ Karlshagen. Davon sind auch nur Backsteine übrig geblieben.
Das war es für heute. Morgen fahren wir weiter und sehen uns Greifswald an. Danach geht es weiter nach Rügen. (Endlich mal wieder ein Plan ...).