Tag 9
Wir haben eine sehr ruhige Nacht verbracht und würden gern noch hierbleiben, aber wir müssen ja vor dem ersten Schneefall wieder aus Polen weg sein. Also fahren wir weiter. Aber natürlich findet vorher ein Spaziergang für den Kater statt. Und ich nutze die Gelegenheit, um zu zeigen, wo so ein freilaufender Kater im Urlaub auf's Klo geht:
Und jetzt folgen Impressionen einer langen Fahrt nach Deutsch Eylau oder polnisch: Ilawa. Die Polen bauen derzeit ihr Fernstraßen-Netz aus. Deshalb bin ich heute hauptsächlich auf Baustellen unterwegs. Konnte ich gestern noch große Strecken mit Tempomat fahren, klappt das heute überhaupt nicht. Was auffällt: sehr viele Lastwagen.
Die Blitzer sind den Polen alle wohlbekannt. Sieht man Bremslichter, dann kommt ein Starenkasten. Ansonsten fahren die Polen, was das Zeugs hält. Ich bringe Videomaterial mit nach Hause, das schön zeigt, wie beknackt die fahren: sie überholen auf jeden Fall jeden, der vor ihnen fährt und auch, wenn der schon 20km/h zu schnell fährt. Und auch vor Kurven, Kuppen oder Verkehrsinseln. Ganz knapp! Schneller sind sie dadurch nur im Sekundenbereich, aber das merken sie nicht.
Ich habe in Ilawa einen Wohnmobilstellplatz auf einer kleinen Insel nahe dem Ortszentrum ausgesucht. Dort fährt eine Fähre. Aber an der Fähre fragt der Fährmann nach dem Gewicht unseres Fahrzeugs und als ich die 3,5 Tonnen ansage, gibt er mir zu verstehen, dass das zu schwer ist. Jetzt muss mir mal jemand verraten, wie man auf der Insel einen Womo-Stellplatz betreibt, wenn nicht mal ein kleines Womo da rüber kommt. Es bleiben ja nur VW-Busse oder vergleichbare ...
An diesem See gibt es noch mehr echte Campingplätze. Der nächste liegt nur wenige hundert Meter entfernt an der Hauptstraße. Ich schlage vor, den Platz zu meiden, weil er wegen der Hauptverkehrsstraße zu laut ist. Karin stimmt dem zu und wir fahren 4 Kilometer weiter nach Szalkowo. Der Platz hier liegt etwas abseits einer Nebenstraße direkt am See.
Als wir auf dem Platz stehen, hören und sehen wir einen jungen Mann mit einer Motorsense, der die Räder von hohem Gras befreit. Kaum steht unser Auto, kommt der Vater auf einem Aufsitzmäher und poliert den Platz: Das dauert bis 7 Uhr abends. Warum haben wir den Platz im Ort vermieden?
Danach kann ich endlich den üblichen Spaziergang mit dem Kater machen ...
Anmerkung für Interessierte: Eylau/Ilawa gehört schon zu Masuren - wir sind also ungefähr da angekommen, wo wir hinwollten. Dazu sind wir gestern 262 Kilometer und heute noch 280 Kilometer gefahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sowohl gestern alls auch heute: 58km/h.
Morgen sehen wir uns den Ort Ilawa an.