Tag 18
Heute Nacht ist ein Regensturm über uns hinweggezogen. Am Morgen scheint mitunter die Sonne, aber heftiger Wind treibt Regenwolken von Nordosten über uns hinweg. Jetzt finden wir den Platz nicht mehr schön und dann kommt die Entscheidungshilfe, diese Gegend schleunigst zu verlassen:
Wir lesen erst den Himmel, entscheiden dann, dass es mit dem Regen noch dauert und sehen uns noch den Kurpark hier um die Ecke an, den Goldap ist ja Kurort!
Aus polen.travel: "Gołdap ist der einzige Kurort der Woiwodschaft Warmińsko-Mazurskie (Ermland-Masuren) und liegt im Nordosten Polens direkt an der Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg. Die etwa 14.000 Einwohner zählende Stadt erhielt erst im Jahr 2000 den Status eines Kurortes. Gołdap ist ein Kurort in Aufbruchsstimmung. Natürliche Kurbedingungen sind bereits vorhanden – reichhaltige Torfvorkommen, das mit Magnesium und Calcium versetzte Mineralwasser, eine sehr saubere Luft und naturbelassene Landschaften. Jetzt sorgt die Stadt für eine passende moderne Kurinfrastruktur. Neue Gradierwerke wurden kürzlich fertiggestellt. Im kommenden Frühjahr soll die gesundheitsfördernde Anlage in Betrieb genommen werden. Damit wird die rund zehn Millionen Euro teure Gestaltung des neuen Kurparks abgeschlossen." Weiterlesen hier ...
Nur 30 Kilometer weiter westlich (wir werden ja ab jetzt nur noch nach Westen fahren!) steht eine ägyptische Pyramide, die wir uns ansehen wollen:
Aus Wikipedia: "Bei der Pyramide in Rapa (poln. Piramida w Rapie), auch Mausoleum in der Luschnitz genannt, handelt es sich um ein 1811 erbautes Grabmal der ostpreußischen Adelsfamilie von Fahrenheid in der Nähe des polnischen Dorfes Rapa. ... Friedrich Heinrich Johann von Fahrenheid (1780–1849) brachte einen Gutshof zur wirtschaftlichen Blüte, baute eine Vollblutzucht zum damals zweitgrößten Privatgestüt Europas aus und legte damit den materiellen Grundstein für die künstlerischen Ambitionen der Familie. Fahrenheid, der an der Albertina in Königsberg studiert hatte, entdeckte während seiner Reisen durch Europa seine Leidenschaft für die vor allem in Frankreich populäre Ägyptologie. Er engagierte sich als Sammler und Kunstmäzen. Nach dem Tod seiner erst dreijährigen Tochter Ninette ließ Friedrich Heinrich Johann von Fahrenheid das Familiengrab 1811 am Ende eines Dammes in dem sumpfigen Wald Luschnitz errichten."
Wir fahren weiter und jetzt schaut der Kater besorgt in den Himmel. Aber es regnet nicht und wir machen von der Pyramide aus einen Abstecher von 4 Kilometern nach Norden: wir wollen uns die Grenze Polen-Russland ansehen. Ich habe auf der Karte die Siedlung Zabin-Graniczny ausgekuckt, die nur 200 Meter von der Grenze entfernt liegt und jetzt eine Sackgasse ist. Das Wohnmobil lassen wir an der Durchgangsstraße stehen und laufen zu Fuß dorthin.
Wir fahren weiter nach Wegorzewo (deutsch: Angerburg), wo wir uns morgen umsehen wollen. Hier gibt es einen großen Campingplatz direkt am Schwenzait-See) (polnisch: Jezioro Święcajty).
Morgen dann vielleicht Angerburg ...