Tag 36
Es ist Herbst geworden, das Gras ist voller Tau, die Birken sind gelb geworden und die Temperatur ist deutlich unter 10 Grad gefallen. Aber die Sonne scheint, der Himmel ist blau und es wird schnell wärmer.
Uns hält hier nichts, weil diese Küste nur auf Massentourismus ausgerichtet ist. Paradoxe Aussage, weil nur 3 Wohnmobile hier stehen. Aber sieht Dir nur mal die Größe dieses Platzes an und stell Dir vor, der wäre voll ... Ich drehe noch mit Bernstein eine Runde und wir kommen am stillgelegten Sanitärgebäude vorbei. Alle Türen sind offen, er kann überall rein.
Beim Bezahlen an der Rezeption sehen wir noch diese Pfiffige Idee:
Wir müssen einkaufen und die nächste Stadt ist Treptow an der Rega. Der Stadtplan zeigt eine ordentliche Altstadt mit Mauer und deshalb gehen wir nach dem Einkauf einmal rum. Dabei fangen wir mit der Kirche an, weil die gleich vornan steht.
Auf dieser Tafel steht es nicht auf deutsch, ein paar Infotafeln später lesen wir dann die Auflösung des Rätsels. Aber dazu muss ein wenig Hintergrundwissen her:
Aus Wikipedia: "Hansken (* 1630; † 1655) war eine Elefantenkuh, die als sogenannte „gelehrte“ Dame im 17. Jahrhundert in Europa herumgeführt wurde und ihre Kunststücke zeigte. ...Hansken wurde 1630 auf Ceylon geboren und von dort 1637 nach Holland gebracht; der Name wird als Diminutiv des Malayam-Wortes ana für Elefant erklärt. ... Hansken wurde zunächst auf eine Tournee über holländische und deutsche Jahrmärkte geschickt; ihre Reise lässt sich anhand der Quellen nachvollziehen."
Und dabei soll diese Elefantenkuh auch in Treptow an der Rega ihre Fähigkeiten gezeigt haben. Die städtische Infotafel sagt folgendes:
"Treptow an der Rega ist eine Stadt mit spannender Geschichte, die mit der Geschichte Westpommerns und Polens verbunden ist. Von der alten Geschichte dieser Stadt zeugen die zahlreichen gut erhaltenen und restaurierten Denkmäler, von denen die meisten stumme Zeugen der Ereignisse aus dem Jahre 1639 sind, als die Stadt von dem Star des damaligen Europas - der Elefantin Hansken - mit ihrem Dresseur besucht wurde. So entstand die Idee, die städtische Wanderroute "Auf der Elefantenroute" zu nennen."
Aus Wikipedia: " Rembrandt van Rijn sah das Tier 1637 in Amsterdam und fertigte vier Kreidezeichnungen auf einem Blatt von ihm an, durch die Hansken in der Kunstgeschichte einging; sie begleitete 1638 im Hintergrund einer berühmten Radierung Rembrandts den biblischen Sündenfall. "
Genug Geschichte, weiter mit dem Spaziergang:
Als wir die Stadt wieder verlassen, begegnet uns die Elefantendame nochmal im Kreisverkehr:
Wir fahren jetzt nach Deutschland, denn wie schon gesagt: hier ist nichts mehr und auf Usedom kennen wir Plätze, die gut sind, garantiert geöffnet sind. und in interessanter Umgebung liegen. Einer von denen ist der Wohnmobilstellplatz Peenemünde. Wir waren dort schon, deshalb hier keine Daten. Nur ein paar Bilder:
Morgen? Keine Ahnung, das machen wir vom Wetter abhängig ...