Tag 25
Heute nacht hat der Regen aufgehört, aber die Wiese ist immer noch klatschnass. Deswegen fahre ich den Wgen mit Hilfe der Fußmatten von den Keilen und halte erst an, als er auf Schotter steht. Ein Vorderrad hat schon durchgedreht, aber es ist noch gut gegangen.
Festfahren wäre gerade heute ungünstig, weil wir früh losfahren (8:30 Uhr), denn wir wollen um 10 Uhr mit dem Stainzer Flascherlzug eine Spazierfahrt machen.
Aus Wikipedia: "Die Stainzerbahn oder Lokalbahn Preding-Wieselsdorf–Stainz ist eine Schmalspurbahn in der Weststeiermark. Die ehemalige Strecke der Steiermärkischen Landesbahnen wurde nach ihrer Einstellung von der Marktgemeinde Stainz übernommen und wird seitdem als Touristikbahn „Stainzer Flascherlzug“ betrieben.
Der Name des heutigen Touristenbummelzuges „Stainzer Flascherlzug“ ist keine Neuschöpfung, sondern war bereits in den 1920er Jahren gebräuchlich. Sein Name kommt aus der Zeit des „Wunderdoktors“ Höllerhansl (1866–1935), der den Ruf hatte, aus dem bloßen Betrachten des Urins Krankheiten erkennen zu können und in Marhof in der Nähe von Stainz lebte. Aus diesem Grund reisten viele Kranke mit einem Fläschchen (Flascherl) Urin an, was dem Zug zu diesem Namen verhalf."
Aus Wikipedia: "Schilcher, selten auch Schiller, ist die Bezeichnung des Weins aus der österreichischen roten Rebsorte Blauer Wildbacher. In Österreich gilt er wegen seiner hellroten Farbe als Roséwein, doch nach der Art der Vergärung kann er auch zu den Rotweinen gezählt werden. Schilcher ist ein geschützter Handelsname: Schilcher muss aus der Steiermark kommen."
Mit andern Worten: hier fließt jede Menge Allohohl. Wie spät war noch die Zugabfahrt?
Alle Wagen des Zuges bis auf den gelben und den Kinderwagen sind fest gebucht von Butterkuchengeschwadern. Deswegen machen wir uns in Stainz schnell wieder vom Acker.
Wir haben noch ein weiteres Ziel:
Aus Wikipedia: "Die Weltmaschine des oststeirischen Bauern Franz Gsellmann (1910–1981) ist eine im Zeitraum von 1958 bis 1981 erbaute Kunst-Maschine, die in seinem ehemaligen Hof nahe dem Ort Kaag in der Gemeinde Edelsbach bei Feldbach in der Steiermark zu besichtigen ist. ... Der Ausdruck „Weltmaschine“ stammt nicht vom Erbauer und ist ein Notname, da ein Zweck der Maschine im herkömmlichen Sinn nicht erkennbar ist, und auch Gsellmann selbst antwortete auf solche Fragen ausweichend. Man kann die Maschine daher als künstlerische Installation bzw. Kinetische Kunst interpretieren.
Gsellmann wollte als Jugendlicher Elektriker werden. Der Berufswunsch ging aber nicht in Erfüllung, weil der Bauernsohn den väterlichen Hof übernehmen musste. Dennoch war Gsellmann zeitlebens von Maschinen fasziniert. Sein Schlüsselerlebnis war der Bericht einer Lokalzeitung über die Weltausstellung 1958 in Brüssel, bei der das Atomium eröffnet wurde. Er reiste nach Belgien und zeichnete diese 110 Meter hohe Metallplastik eines Eisenkristalls nach. „Wie ich das Atomium gesehen habe, habe ich im Traum meine fertige Maschine gesehen. Das Atomium war das Fundament für meine Weltmaschine.“ Von da an arbeitete er dreiundzwanzig Jahre bis kurz vor seinem Tod an der Maschine. Nahezu täglich zog sich Gsellmann in sein verschlossenes und verhangenes Arbeitszimmer zur Arbeit an der Maschine zurück, die er erst nach acht Jahren Bauzeit das erste Mal den Familienangehörigen präsentierte. "
Wir fahren völlig überwältigt wieder ab und beschließen, dass wir für heute genug an Bildung genossen haben. Der nächste Campingplatz ist unser, allerdings steht was von "FKK" dran, aber das schockt uns nach dem Swinger-Platz nicht mehr. er gehört dem Club "Freie Menschen Graz" und wir dürfen diese Nacht hier verbringen. "Aber der Kater darf nicht überall hinscheißen!"
Der arme Kater! Wo er das doch so gerne macht ...