Tag 20, 18. September
Der Tag fängt sehr trübe an und es nieselt. Graue Wolken hängen zwischen den Hügeln. Wir bleiben auf diesem Campingplatz, fahren aber über Tag weg, weil wir eine Whisky-Destillerie besuchen wollen. Gestern habe ich ja schon ein Bild hier gezeigt, wie die Dalwhinnie-Brennerei von der Schnellstraße aus zu sehen ist und jetzt sehen wir uns die Firma aus der Nähe an.
Dazu erzählte unser Tour.Guide folgendes: Hier lagern richtige Werte und es könnte ja sein, dass hier mal ein Feuer ausbricht (ist schon vergekommen). Dann hat diese Destille eigentlich ihren Whisky-Vorrat verloren und müsste mindestens 3 Jahre arbeiten, um wieder brauchbare Ware verkaufen zu können. Wobei die Werte erst nach mehr als 12 Jahren entstehen. Um zu verhindern, dass in so einem Fall eine Brennerei am Boden liegt, haben sich alle schottischen Whisky-Hersteller zusammengetan und jeder lagert eine Anzahl Fässer der andern in seinem Fasslager. In der Praxis würde der Verlust eines Fasslagers ein Fünfzigstel Verlust für jede Destille bedeuten. Diese Vereinbarung ist also eine Art kostenarme Versicherung für die beteiligten Brennereien.
Und noch eine nette Info: während der Lagerung verdunstet ein Teil des Alkohols (etwa 1% pro Jahr) und das nennen die Brenner den "Anteil für die Engel". Sie sind heilfroh, dass die Alkoholsteuer nur für den verkauften Anteil abgeführt werden muss und sie keine "Steuer für die Engel" zahlen müssen.
Für alle diejenigen Teilnehmer der Verkostung, die noch fahren müssen, gibt es einen Satz kleiner Fläschchen, in die der Probewhisky abgefüllt werden darf zum Mitnehmen für später. Und außerdem erhält jeder ein kleines Whiskyglas, wie es auf den Fotos zu sehen ist: "Es darf nur Whisky draus getrunken werden!" so die Übersetzung der "Anweisung" unseres Tour-Guide. Anmerkung zum Schluss: 17 Pfund pro Person ...
Wir sind am frühen Nachmittag schon wieder auf dem Stellplatz und eine Stellplatz-Nachbarin fragt, ab wir den "Center-Stone" schon gefunden hätten. Nein, aber wir schauen mal: tatsächlich zeigt die Karte in einer Meile Entfernung einen "Center-Stone" der den Mittelpunkt Schottlands symbolisiert. Natürlich gehe ich mit dem Fotoapparat dorthin:
Als ich mich umsehe, entdecke ich noch eine Denkmal. Es besteht zwar aus Stein, ist aber mit ungleichen Felsbrocken aufgebaut und hat in dem irdenen Schafzaun ein besonderes Gartentor. Das muss ich mir genauer ansehen:
Hier ist zu lesen, dass dieses Monument zum Gedenken an den Clanchef Ewan McPherson, der von 1706 bis 1764 lebte, errichtet wurde. Der Bau fand statt im Jahr 1996 anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Clantreffen, das Monument wurde gebaut mit Steinen aus aller Welt von all den Orten, an die es die Clanmitglieder verschlagen hatte.
Diesem Ewan Mc Pherson gehört zu seiner Zeit all das Land, das man von diesem Punkt aus übersehen kann. Hier ist es:
Das war der Tag. Jetzt noch das versprochene Bild vom Stellplatz und eins von der Einfahrt zum Campingplatz:
Morgen werden wir mal ein wenig ins Loch Ness schauen, alle Einrichtungen haben ja anlässlich des Trauertages geschlossen ...