Tag 5, 3. September
Der Morgen glänzt mit sehr schönem Sonnenwetter und einem erbärmlichen Gestank nach verbrannter Steinkohle. Karin gerät fast in Panik, weil sie meint, dass es jetzt in der Nähe brennt und sie macht schnell den Wagen abfahrbereit. Ich gehe trotzdem erst duschen! Der Kater macht derweil allein seinen Morgenspaziergang.
Wir fahren los und stellen fest, dass nur 4 Kilometer weiter ein Kohlekraftwerk arbeitet und dabei kräftig Rauchwolken in Richtung Campingplatz ausstößt. Wieder was geklärt ...
Besichtigungsziel ist heute "Gibraltar Point": "Gibraltar Point national nature reserve is an area of about 4.3 km2 (1.7 sq mi) on the coast of Lincolnshire, England.The reserve is owned by Lincolnshire County Council and East Lindsey District Council and is administered by the Lincolnshire Wildlife Trust. The reserve comprises two parallel ridges of sand dunes—the "east dunes" and the "west dunes"—separated by about half a kilometre (550 yards) of salt marsh; and an area on the seaward side with further salt marsh and sand, shingle and muddy beaches. The reserve extends for a distance of about 5 km (3 mi) along the coast." (Aus Wikipedia)
Übersetzung: "Gibraltar Point ist ein Naturreservat mit einer Fläche von etwa 4,3 km². Das Reservat besteht aus 2 Reihen Sanddünen, die durch einen etwa 500 Meter breiten Salz-Marschstreifen voneinander getrennt sind."
Eigentlich ist die Gegend in etwa so nass, wie bei uns an der Nordsee das Vorland, aber bedingt durch die Trockenheit muss man heute das Wasser suchen. Und wohl deswegen sehen wir heute kaum Vögel.
Wir fahren weiter und müssen dabei durch den Badeort Skegnes nördlich vom Gibraltar Point (in der Karte unten blau markiert). Hier wimmelt es von Touristen und "Campingplätze" gibt es satt und lang. Allerdings haben die Engländer von "Campingurlaub" etwas andere Vorstellungen: Ein Campingplatz besteht aus einer riesigen Anzahl von "Mobil-Homes", das sind die Ferienhäuser mit einer Achse und zwei Rädern unten drunter, damit sie nicht als "Immobilie" gelten und deswegen keine Baugenehmigung nötig ist. Das sind also Ferienwohnungen und die gibt es hier zu Tausenden mit ebenso viel Feriengästen. Und Urlaub ist nicht einfach nur am Strand liegen und sonnen, nein Urlaub ist Party, Fastfood und Kinderbelustigung plus Strand. Entsprechend sieht es in dem Ort aus:
Leider können wir hier in der Gegend überhaupt nicht campen und wir müssen fast 100 Kilometer fahren, bis wir den ersten brauchbaren Platz finden. Aber: der erste ist kein Campingplatz mehr, der zweite ist ein Clubplatz und wir sind keine Mitglieder, der dritte liegt direkt an der Hauptstraße und der vierte wimmelt von Kläffern. Erst nach weiteren 60 Kilometern um kurz vor 6 finden wir den Platz Brookside Camping Park im Ort Burton upon Stather am Fluss Trent
Hier sieht sich der Kater zuerst den Stellplatz an, frisst ein wenig und muss dann erst mal zwei Stunden schlafen, denn bei den beschissenen englischen Nebenstraßen kann man beim besten Willen nicht im Wagen pennen. Die Nebenstraßen sind wohl alle von Hand asphaltiert und dann mindestens 6-mal geflickt worden. Außerdem knicken sie alle Meile um 90 Grad ab, ohne dass es dafür einen Grund gibt. Durchschnittsgeschwindigkeit 30 km/h. Zusammen mit den besseren Fernstraßen haben wir heute 260 Kilometer zurückgelegt. Das müssen wir ab morgen ändern!
Anmerkung nebenbei: Linksverkehr? Ich hab nie was anderes gemacht ... ;-)
Und dann habe ich noch eine Fundsache:
