Großbritannien

Die Reisen von Karin + Hartmut

Großbritannien-Rundreise im Herbst 2022 - wie immer mit Kater Bernstein

Tag 21, 19. September

Es nieselt heute morgen - Rheuma-Wetter. Und trotzdem geht der Kater kurz raus. Jedenfalls bleibt ihm nichts anderes übrig, weil ich ihn raussetze. Der Nieselregen lässt aber schnell nach und wir können den Wagen trocken fertigmachen. Dieser Platz ist zwar ganz nett, aber er hat ordentlich Nerven gekostet: kein bisschen Mobilfunkempfang und das drahtlose Netzwerk hier meldet sich gern wieder von den Geräten ab.

Bernstein am Stellplatz

Wir fahren weiter. Unser erstes Ziel ist Ruthven Barracks. Das ist eine von 4 Kasernen, die ebenfalls unter der Regie von General Wade errichtet wurden, um die Jacobiter in Schach zu halten. Wikipedia: "Jakobiten oder Jakobiter (von englisch Jacobites, abgeleitet von Jakob II. und VII. von England und Schottland) wurden die englischen, schottischen und irischen Anhänger der im Exil lebenden Thronprätendenten aus dem Haus Stuart genannt (vor allem 1688–1766)."General Wade hat damals seinen Chefs klar gemacht, dass in diesen Standorten unbedingt die Anzahl an Soldaten stationiert sein müsste, für die er die Kasernen hatte bauen lassen. Trotzdem zog man von hier 80 Soldaten für einen anderen Einsatz ab und den angreifenden Jacobitern hatten die verbliebenen 14 Soldaten nicht viel entgegenzusetzen. Es heißt, dass wir diese Gebäude in etwa in dem Zustand sehen, in dem sie nach der Zerstörung durch die Schotten verblieben.

Ruthven Barracks 1
Ruthven Barracks 2
Links das Gebäude ist der Pferdestall gewesen
Ruthven Barracks 3
Ruthven Barracks 4
Ruthven Barracks 5
Ruthven Barracks 6
Ruthven Barracks 7
Treppenhaus, die Lochreihen waren für die Deckenbalken da, hier geht es runter in den Keller
Ruthven Barracks 8
Die Türöffnung signalisiert: der Kellerboden war bestimmt um einen Meter tiefer

Wir fahren weiter. Nächstes Ziel ist das Loch an Eilein, ein kleiner See. Wikipedia kennt ihn: "Loch an Eilean (auch Loch an Eilein) ist ein Süßwassersee in den schottischen Highlands. Er liegt im durch zahlreiche Whiskydestillerien bekannten Speytal etwa fünf Kilometer südlich von Aviemore. Loch an Eilean hat eine leicht gebogene Form, ist circa 1,6 km lang und bis zu 500 m breit. Loch an Eilean ist über eine Stichstraße, die zu einem Parkplatz an der Nordspitze des Sees führt, von der B970 aus mit dem Auto einfach zu erreichen. Ziel der Anreisenden ist in aller Regel aber nicht Loch an Eilean selbst, sondern ein Blick auf die sehr malerisch auf einer Insel im See gelegene Ruine des Loch an Eilean Castles. Die Insel, auf der die Ruine steht, ist heute Naturschutzgebiet und nicht öffentlich zugänglich. Auf der Insel nisten seltene Fischadler, die vom Ufer aus beim Fischfang im See beobachtet werden können. "

Loch an Eilein 1
Auf dem Weg: so dicke Kiefern sieht man selten
Loch an Eilein 2
Loch an Eilein 3
Das "Besucherzentrum"
Loch an Eilein 4
Auch hier: geschlossen wegen der Trauerfeierlichkeiten
Loch an Eilein 5
Loch an Eilein 6
Loch an Eilein 7
Der See soll in der Zeit nach der Aufgabe des Castles um 3 Meter aufgestaut worden sein.

Den Reiseführern nach hatte ich eigentlich eine kleinere Version von Schloss Neuschwanstein erwartet mit einer jungen hübschen Prinzessin oben auf dem Turm, die ihre langen whiskyblonden Haare kämmt ...

Wie fahren in den nächsten Ort mit dem Namen Aviemore. Die Straße von Ruthven Barracks nach Aviemore ist so schmal, dass gerade zwei normale PKW aneinander vorbeifahren können. Wenn unserem etwas breiteren Wohnmobil ein PKW entgegenkommt, dann muss ich ganz langsam den Wagen an die Seite quetschen. Und dann dies:

Reisebus auf schmaler Straße

Hatte sich wohl verirrt oder vertan? Der gute Mann ist dann auch mal eben einen halben Kilometer rückwärts gefahren zu einem Parkplatz, der gerade groß genug für 2 Busse ist.

In Aviemore soll es eine Dampfeisenbahngesellschaft geben. Wir erwarten wegen der Beerdigung nichts, aber wir haben Zeit und kucken kostet nichts. Im Ort fallen mir diese Dinge auf:

Fotos aus Aviemore 1
So sehen die meisten Häuser hier aus
Fotos aus Aviemore 2
Aber Aviemore hat auch seinen architektonischen Fehltritt
Fotos aus Aviemore 3
Die zukünftige Planung (hängt schon lange am Zaun) ...
Fotos aus Aviemore 4
... und die Realität
Fotos aus Aviemore 5
Irgendein Aushang am Restaurant
Fotos aus Aviemore 6
zugeschnitten, sonst nicht verändert!

Und jetzt gehen wir zur Steamrailway:

Aviemore Steamrailway 1
Aviemore Steamrailway 2
Aviemore Steamrailway 3
Aviemore Steamrailway 4
Aviemore Steamrailway 5
Aviemore Steamrailway 6
Aviemore Steamrailway 7
Stellwerk
Aviemore Steamrailway 8

Laut Fahrplan und Flyer sollte hier während unserer Anwesenheit ein Dampfzug einfahren. Aber es ist wohl niemandem in den Sinn gekommen, irgendwo einen Hinweis auszuhängen, dass wegen der Trauerfeierlichkeiten ...

Egal, die Zeit ist reif jetzt für die Suche nach einem Campingplatz. Der Platz in Aviemore am Fluss sieht gut aus, hat auch Platz, aber die Platzwartin besteht auf "Anleinpflicht für Katzen". Na denn, 5 Kilometer weiter ist noch ein Platz: der Dalraddy Holiday Park. Die Parkfläche ist riesig, ich schätze sie auf 33 Hektar, das entspricht der doppelten Anzahl an Fußballfeldern. Ein großer Teil davon ist bebaut mit Ferienhäusern, aber es bleibt noch genug Platz für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte. Außerdem ist der größte Teil des Geländes Wald.

Karte der Gegend um Aviemore
Luftbild des Platzes
Bilder vom Platz Dalraddy 1

Wir stehen hier allein in einer kleinen "Abteilung", es sind keine Hunde in der Nähe. Bernstein kann es nicht glauben und tastet sich nur langsam vor, immer in der Erwartung, dass doch wieder einer von den kleinen Kläffern hier auftaucht.

So schön der Platz auch ist: morgen geht es weiter, sonst langt die Zeit nicht, um einmal die britische Insel zu umrunden. Morgen ist das erste Freilichtmuseum der britischen Insel unser Ziel.


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