Tag 34, 29. Mai
Es hat die ganze Nacht geregnet und es regnet immer noch in Strömen:
Wir bleiben hier und weil es ja schon so schön nass ist, beschließen wir, einen Waschtag einzulegen. Die beiden Maschinen hängen nicht an Münzfressern. Stattdessen klebt ein Preisschild dran, auf dem steht, was Waschmaschine und Trockner pro Benutzung kosten und dass man das im Joker-Markt nebenan bezahlen soll. Ich bestücke die Waschmaschine, wechsle die Wäsche 1 Stunde später in den Trockner und 2 Stunden später ist das meiste trocken. Der Rest trocknet in unserem Badezimmer nach.
Um eins etwa geht eine junge Frau an einen weißen Container am Kopfende des Wohnmobilstellplatzes und reißt eine große Klappe auf, dann geht sie rein und fängt an, da drin zu werkeln. Es sieht so aus, als sei das ein Imbiss. Karins Interesse ist schlagartig geweckt, sie hetzt neugierig dorthin und kommt mit leeren Händen wieder. Aber mit dieser Information: im Container arbeitet eine junge Portugiesin, die keine Sprache außer Portugiesisch spricht und eine Handy-Display vorzeigt auf dem steht, dass wir bis 14 Uhr warten sollen und dann kommt Vivi.
Um 14 Uhr ist Vivi da und es gibt "Fish and Chips", auch für Karin. Der Preis ist heiß: knapp 20 Euro ...
Kurz nach diesem Mittagessen sieht der Himmel plötzlich so aus:
Wir setzen uns auf die Räder und fahren auf der Straße etwa 2 Kilometer nach Westen, wo die Straße zu ende ist. Dort machen wir diese Fotos:
Und weil es jetzt nicht mehr regnet, geht Bernstein gern raus und ist richtig lange mit mir unterwegs. Er muss in alles sein Nase reinstecken. Und die Gegenstände oder Pflanzen, die sich im Wasser befinden und durch die Wellen bewegen, erwecken seine Neugier, sind aber ja auch unheimlich.
Heute ist "Tag der Büroklammer"! Und wir sind in Norwegen.
Wikipedia weiß über die Büroklammer: "Am 12. November 1899 beantragte der Norweger Johan Vaaler aus Kristiania (Oslo) ein deutsches Patent[1] auf einen Vorläufer der heutigen Büroklammer, das er allerdings nicht vermarktete. Diese Büroklammer hatte noch nicht die heute übliche innere Windung und war deutlich runder."
Aber die Klammer gewann hier noch an Bedeutung: "Während des Zweiten Weltkrieges wurde Norwegen im April 1940 durch die deutsche Wehrmacht besetzt, woraufhin die Norweger das Tragen einer Büroklammer am Kragen oder Revers als Symbol der Verbundenheit mit König und Regierung einführten. Die Büroklammer sollte für das „Zusammenhalten“ der Norweger stehen. Das offene Tragen wurde zwar schnell durch die Besatzer verboten, jedoch blieb die Büroklammer an der Kleidung – wenn auch verdeckt getragen – bis zum Ende der Besatzungszeit ein Merkmal der Widerstandskämpfer und ihrer Sympathisanten. Noch heute ist sie eine Art norwegisches Nationalsymbol für den Widerstand gegen die deutschen Besatzer und den Zusammenhalt in der Bevölkerung. "
Morgen werden wir weiterfahren, das Wetter soll weniger feucht werden.