Norwegen

Die Reisen von Karin + Hartmut

Norwegen im Frühjahr 2022 - natürlich mit Kater Bernstein

Tag 55, 19. Juni

Heute Nacht hat es mit der Mitternachtssonne nicht geklappt, es kam vorher Seenebel auf. Der ist auch heute Morgen noch aktiv:

Morgennebel über Fredvang-Camping

Wir fahren heute nach Sund zu einem Museum. Während der Fahrt plötzlich:

Enten auf der Straße

Kurz vor Sund kommen wir endlich mal an Trockenfisch-Gestellen vorbei, an denen auch wirklich Fisch hängt. Das nutze ich zu eingehender Untersuchung. Karin bleibt lieber im Wagen. Was den Geruch angeht: ist nicht so schlimm, kann man gut aushalten. Besser als jeder Nuttendiesel ...

Wikipedia weiß über diesen Fisch: "Stockfisch ist durch Lufttrocknung haltbar gemachter Fisch – vor allem Kabeljau (Dorsch), auch Seelachs, Schellfisch und Leng. Vor der Trocknung werden die Köpfe und Eingeweide der Fische entfernt. Beim Stockfisch werden die Fische paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden und zum Trocknen auf Holzgestelle (norw. stokk) gehängt. Neuere Forschungen am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ergaben, dass diese Konservierungsmethode ab dem 8. Jahrhundert in Nordnorwegen praktiziert wurde. Bisher wurde angenommen, dass dies erst ab dem 13. Jahrhundert geschah. ... Stockfisch diente in früheren Zeiten der massenhaften Versorgung von Schiffsmannschaften und Soldatenheeren. Handel und Versorgung mit so konservierten Fischen beeinflussten in erheblichem Maß die Entdeckungen und die Weltpolitik der westlichen Welt. "

Trockenfisch 1
Trockenfisch 2
Trockenfisch 3
Trockenfisch 4
Die untersuchen den Fisch auch gern

Das Schmiedemuseum in Sund ist ungewöhnlich. Es besteht aus mehreren Gbäüden, in denen ein ziemliches Sammelsurium im Lauf der Letzten 60 Jahre zusammengekommen ist. In einem Haus sind Antriebsmaschinen der unterschiedlichsten Größen aufgestellt. Viele davon können noch laufen. Der größte Motor läuft die ganze Zeit gemütlich vor sich hin mit etwa 80 Umdrehungen proMinute. Ein Drehzahlmesser ist nicht nötig, einfache Pulsmessung reicht. Die Farbe dieser Maschine: Pink! Ich muss sofort an den Spielfilm "Unternehmen Petticoat" denken, mit dem pinken U-Boot.

Der Schmied hat gerade Kundschaft mit Kindern und für die schneidet er mit einer Schere Figuren aus Papier. Ja, richtig gelesen. Und als ob das noch nicht reicht, geht er nach der Papierschnippelei in eine Ecke und bringt eine Drehorgel zum Klingen. Als er damit fertig ist und den Beifall der Kundschaft genossen hat, frage ich ihn, ob diese Tätigkeiten inzwischen normal sind für Schmiede. Die Antwort: man muss die Kundschaft unterhalten und Schmiedefeuer kennen sie alle.

Er geht für uns doch noch an sein Schmiedefeuer und zaubert die Einzelteile eines Kormorans daraus hervor.

Schmiedemuseum 1
Schmiedemuseum 2
Schmiedemuseum 3
Schmiedemuseum 4
Schmiedemuseum 5
Schmiedemuseum 6
Schmiedemuseum 7
Schmiedemuseum 8
Schmiedemuseum 9
Schmiedemuseum 10
Schmiedemuseum 11
Schmiedemuseum 12
Schmiedemuseum 13
Schmiedemuseum 14
Schmiedemuseum 15
Auch ein Kunstwerk und steht vor dem Feuer
Schmiedemuseum 16
Schmiedemuseum 17
Solche Figuren schmiedet er
Schmiedemuseum 18
Schmiedemuseum 19

Weiter geht es nach Flakstad. Die Kirche dort soll innen besonders schön sein und der Reiseführer empfiehlt auch die Besichtigung des alten Friedhofes. Die Kirche ist natürlich abgeschlossen und der Friedhof? Es liegt auf dem Weg, also keine vergebliche Liebes .... äähhh ... Touristenmüh! Aber die Sache mit der Bezahl-App gibt Rätsel auf: was bitte bezahlt man damit in der Kirche? Die Kollekte? Geht in Norwegen eigentlich der Messdiener statt mit dem Klingelbeutel mit dem Kartenlesegerät durch die Reihen der Gläubiger ... ach nein: der Gläubigen?

Kirche Flakstad 1
Kirche Flakstad 2
Kirche Flakstad 3
Kirche Flakstad 4

Nach diesem kurzen Abstecher fahren wir zum berühmten Fischerdorf Nusfjord. Über dieses Dorf gibt es sogar einen Artikel bei Wikipedia: "Nusfjord ist ein Fischerdorf auf Flakstadøy, einer der Hauptinseln des Lofotenarchipels. Das Dorf gehört zur Kommune Flakstad im norwegischen Fylke Nordland. Der Ort gehörte zu den norwegischen Pilotprojekten für das europäische Denkmalschutzjahr 1975. ... In den Jahren 1823 und 1843 kaufte die Familie Dahl das Dorf und baute es bis 1989 zum führenden Fischerdorf von Lofoten aus. Zum heutigen Besitz gehören 1750 ha Gebirge, fünf Seen, zwei historische Kraftwerke und ca. 50 Gebäude.

Das Dorf Nusfjord kann heute in den Sommermonaten als Freilichtmuseum besichtigt werden. ... Nusfjord verfügt über einen natürlichen Hafen. Wegen der räumlichen Enge wurde das Dorf unter anderem auf Holzstegen errichtet. Der historisch erhaltene Teil des Dorfes besteht aus roten, weißen und ockerfarbenen Holzhäusern, die zumeist aus dem 19. Jahrhundert stammen. Der Ort gilt als eines der ältesten und am besten bewahrten Fischerdörfer in Lofoten. 28 traditionelle Fischerhütten, Rorbuer genannt, sind erhalten und werden als Unterkunft an Touristen vermietet. Die hauptsächlichen Wirtschaftsfaktoren des Ortes sind Fischerei und Tourismus. "

Nusfjord 1
Nusfjord 13
Nusfjord 2
Nusfjord 3
Sägewerk
Nusfjord 4
Nusfjord 5
Bäckerei
Nusfjord 6
Heute ist Sonntag
Nusfjord 7
Nusfjord 9
Nusfjord 10
Nusfjord 11
Auch das steht in der Trankocherei
Nusfjord 12
Und viele Bilder werden im "bestem Licht" präsentiert
Nusfjord 8

Jetzt ist es schon 16 Uhr durch und wir müssen uns um ein Nachtlager kümmern. Wir wollen heute mal nicht auf einem Campingplatz stehen und suchen ein wenig. Aber an den besten Plätzen stehen schon Wohnmobile. Ich werde fündig an einer Trabrennbahn bei Leknes an der Europastraße 10. Die Rennbahn sieht verlassen aus und als ob da seit langer Zeit niemand mehr getrabt ist. Selbst die Gebäude sind leer und die einzigen Bewohner sind Möwen und Bekassinen. Beide Vögelarten passen wegen ihrer Jungvögel gut auf und Bernstein geht nur an meiner Seite über das Gelände, weil sonst die Vögel warnend mit viel Geschrei dicht über ihm langstreichen.

Karin gefällt es hier nicht: wir werden heute Nacht bestimmt überfallen an diesem abgeschiedenen einsamen Ort. Es hilft auch nicht, sie daran zu erinnern, dass es zur Zeit keine Nacht gibt in dieser Gegend. Morgen mehr dazu ...

Karte der Insel um Leknes
Luftbild von derRennbahn
Bilder vom Camp 1
Bilder vom Camp 2
bernstein und ich untersuchen hier alles
Bilder vom Camp 3
Ein Kater auf einer Trabrennbahn

Morgen werden wir - falls wir noch können - diesen Ort fluchtartig verlassen und uns um Glaskunst kümmern.


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