Tag 71, 5. Juli
Wieder mal ein Morgen mit viel Sonne und wenig Wolken. Der Kater macht allein einen ausgiebigen Spaziergang, während wir frühstücken. Danach machen wir den Wagen fertig und verlassen diesen komischen Platz ungeduscht:
Tja, das sind die Tücken der modernen Zeit. Wir können die jungen Leute an der rezeption auch nicht fragen, ob's auch anders geht, denn die Rezeption ist um 10 nach 9 noch geschlossen! Eine Entleerung für die Klokassette gibt es nicht genauso wenig wie einen Gulli für das Grauwasser. Komischerweise gibt es nicht mal Frischwasser. Glücklicherweise brauchen wir letzteres nicht. Und für die Entsorgung steuern wir den nächsten Autobahn-Rastplatz an, der eine entsprechende Möglichkeit bietet.
Wir fahren heute nach Deutschland zu unserem Lieblings-Campingplatz Hohner Fähre. Dazu müssen wir von der Insel Seeland die Brücke über den Großen Belt benutzen und bezahlen und sind dann auf der Insel Fünen
Wikipedia über diese Verbindung: "Storebæltsbroen (deutsch Die Großer-Belt-Brücke, auch: Die Brücke über den Großen Belt) ist ein Brückenzug in Dänemark. Das Bauwerk ist Teil der Storebæltsforbindelsen genannten Querung der Meerenge Großer Belt zwischen den Inseln Fünen (dänisch Fyn) und Seeland (dänisch Sjælland) und besteht aus einer mautpflichtigen Autobahn mit 2 Fahrspuren je Richtung und einer Eisenbahnverbindung. Im westlichen Teil zwischen Fünen und der Insel Sprogø liegen die Eisenbahn- und die Straßenbrücke getrennt parallel. Zwischen Sprogø und Seeland verläuft die Bahnstrecke nicht über die Brücke, sondern unter dem Meeresboden in einem Tunnel. Einen Fußweg gibt es nicht; nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer müssen daher die Eisenbahn benutzen. Im Westen verbinden zwei Spannbeton-Hohlkastenbrücken mit geringem Abstand Fünen mit der kleinen Insel Sprogø. Den östlichen Brückenabschnitt bildet eine Hängebrücke, die mit einer Hauptspannweite von 1624 Metern zu den längsten Hängebrücken der Welt gehört. "
Die Brücke wurde Ende Mai 1998 feierlich von der dänischen Königin eingeweiht. Ich war quasi dabei und das verhielt sich so: Ein paar Kollegen von mir und ich sind einige Jahre jeweils einmal im Jahr um die Himmelfahrtszeit eine oche in dänischen Gewässern gesegelt. Unser Charterhafen war Nyborg (am westlichen Ende der Brücke), von wo aus damals noch eine Fährverbindung nach Korsör (am östlichen Ende) existierte. Nach der Woche kamen wir am Freitag Nachmittag wieder im Yachthafen an, haben das Boot aufgeklart, uns bei der Vercharterin zurückgemeldet und uns anschließend im Cockpit (der Steuerstand einer Yacht) das fällige Bier gegönnt. Dabei hörten wir nicht zu laut aber doch deutlich Musik von Joe Cocker. Wir meinten, dass wohl jemand in den nahegelegenen Wohnblocks seine Stereoanlage auf Anschlag gedreht hätte. Es war richtig schön gemütlich.
Nach einer guten Stunde kam die Vercharterin zu uns, um uns zu mitzuteilen, dass der Taucher unser Boot für gut befunden hatte. Und die klärte uns über die Musik auf: anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten fand gerade ein Openair-Konzert mit Joe Cocker statt - was wir hörten, war live und ziemlich weit weg. Das war wirklich eine Überraschung und wir genossen noch den ganzen Abend jede Menge Cocker und Bier. Sowas vergisst man nicht ....
Nach dieser Brückenquerung geht es durch die Insel Fünen und ohne Maut über den kleinen Belt. Letzte "Hürde" ist die deutsche Grenze. Die Autobahn wird auf der Insel Fünen sehr voll und erst wieder hinter der Stadt Kolding wieder leert sie sich etwas. Der entsprechende zähflüssige Verkehr ist doch ziemlicher Stress, aber langsamer als 80 fahren wir selten. Hier die Impressionen von der Fahrt:
Morgen fahren wir per Elb- und Weserfähre nach Hause ...