Tag 36, 31. Mai
Es war nicht anders zu erwarten: nach so einem Sonnenuntergang ist das Wetter wunderbar heute morgen. Wir gehen die üblichen Prozeduren durch und fahren weiter. Bernstein ist heute ein wenig "durch den Wind". Er benimmt sich, als wolle er scheißen, kann aber nicht. Kommt in den Wagen und steht entschlusslos vor seiner Kiste. Kurzentschlossen nehme ich ihn auf den Arm und trage ihn unter Protest die 30 Meter zum Strand. Kaum habe ich ihn abgesetzt, fängt er mit einer affenartigen Geschwindigkeit an, eine tiefe Kuhle zu schaufeln. Da setzt er sich drauf und ist zwei Minuten später sichtbar erleichtert. Jetzt folgt der Spaziergang.
Wir fahren heute zum Vestkapp auf der Halbinsel Stadlandet, das liegt nur 25 Kilometer nördlicher, erfordert aber 90 Kilometer Fahrt. Wikipedia weiß dazu: "Stadlandet ... ist eine Halbinsel zwischen den Meeresbuchten Sildegap im Westen und Vanylvsfjord im Osten und gehört verwaltungsmäßig zur norwegischen Kommune Stad. Die Halbinsel ist der nordwestlichste Teil der Provinz (Fylke) Vestland. Die äußerste Landspitze im Nordwesten der Halbinsel heißt Kjerringa und wird seit den 1980er Jahren auch „Vestkapp“ genannt, um Touristen anzuziehen. Sie stellt die Island am nächsten gelegene Stelle des europäischen Festlandes dar. Der westlichste Punkt Norwegens ist dagegen Vardetangen in der Kommune Austrheim. " Vardetangen hatten wir ja schon ...
Die Fahrt dahin geht bis zur Stadt Aheim ziemlich gut und schnell, aber auf Stadtlandet wird die Straße immer enger.
Kurz vor dem Gipfel auf 460 Meter Höhe liegt dieser Parkplatz. Hier stelle ich den Wagen ab, die restlich 40 Mter Höhe können wir auch zu Fuß machen. Hier die Bilder:
Auf dieses Kap komme ich morgen noch einmal zurück. Wir haben erstmal genug gesehen und kümmern uns um einen Campingplatz. Der nächste mögliche Platz ist nur 8 Kilometer entfernt, aber wenn der sich als unbrauchbar entpuppt, müssen wir noch 90 km weiter fahren. Jedoch: wir haben Glück mit dem Campingplatz Ervik, der nur 3 km Luftlinie vom Vestkapp entfernt liegt. Übernachtung fast genau, wie gestern.
Morgen bleiben wir hier und ich kümmere mich um ein weiteres Küstenfort. Außerdem muss Bernstein zur Ruhe kommen, man merkt ihm an, dass sein Zeitgefühl ziemlich durcheinander ist, weil es kaum noch dunkel wird. Und wenn, dann nur kurz. Gestern war Sonnenuntergang kurz nach 11, aber es war bis ein Uhr so hell, dass man Zeitung lesen konnte.