Tag 47, 11. Juni
Es hat nachts kräftig geregnet und es regnet morgens immer noch, allerdings nachlassend. So sieht es am Wagen aus:
Wir machen den Wagen fertig und ich komme mit dem Womo gerade noch so von dem Gras weg auf den Weg. Schwein gehabt.
Unser erstes Ziel ist ein Lachsaquarium an der E6, das an einem Kraftwerks-Wehr liegen soll. Am angegebenen Ort stehen zwar noch Schilder, aber das Kraftwerk wird anscheinend neu gebaut: riesige Baustelle. Nix Akvarium (norwegisch) ...
Wir fahren jetzt von der E6 runter in Richtung Nordwesten und erreichen nach 15 Kilometern unser nächstes Ziel: die Hammarbrücke:
Nur etwa zwei Kilometer entfernt besuchen wir einen Wasserfall, der so schräg "fällt", dass Lachse diese Höhendifferenz überwinden können. Der kleine Parkplatz befindet sich mitten im Wald, aber es stehen schon "Womo-Kollegen" dort:
Jetzt fahren wir etwa 80 Kilometer weiter zu einer Fähre, die uns von Holm nach Vennesund auf der Halbinsel Helgeland bringt.
Auf Helgeland fahren wir nochmal 15 Kilometer Richtung Norden und biegen in der Ortschaft Vik nach Westen ab. Am Ende der Straße finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Wasser auf dem Campingplatz Björnvika Naturcenter.
Der Platz ist völlig friedlich, still und ruhig, als wir kommen. Und wir entscheiden spontan, den besten Campingplatz Norwegens gefunden zu haben. Leider kreuzen kurze Zeit später mehrere Angelboote in den Hafen und jede Menge männliche Angler laden Fisch aus, wechseln in legere Kleidung, nehmen ein Bier in die Hand und setzen sich zu einer lautstarken Diskussion über die heutigen Fänge zusammen. Aus einem Bier werden mehrere und die Fänge spielen kaum noch eine Rolle. Wechselnde Themen fliegen lautstark über diesen ehemals stillen Hafen: Ballermann lässt grüßen. Als Karin nach Stunden darum bittet, ein wenig leiser zu sein, werden drei von denen ausfallend wie Donald Trump: sie hören nicht zu und geben lautstark kund, was sie von Leuten halten, die irgendwelche Kritik üben. Argumente sind zwecklos.
Karin geht zum Campingplatz-Chef und bittet um Hilfe. Der entschuldigt sich für die Gäste "die jedes Jahr kommen" und "die den Platz für ihren eigenen halten". Er bittet uns, doch oben am Berg auf der Wiese zu campen. Also ziehen wir um. Der grüne Marker im Luftbild bezeichnet unseren ersten Stellplatz, der orange unseren jetzigen.
Die Bilder vom Platz:
Morgen fahren wir tunlichst weiter. Egal wohin, nur nicht dahin, wo diese beknackten Partyangler sind. Wir wollen ein Loch besuchen und hoffen, dass die das nicht auch wollen ...