Tag 5
Wieder mal eitel Sonnenschein, wenig Wind und es ist etwas wärmer geworden: Nachts sind es bereits 9 Grad.
Wir bleiben heute hier und sehen uns die Umgebung an. Dazu diese Karte:
Zuerst gehen wir in den benachbarten kleinen Hafen Lillehavn, der Name heißt nichts anderes als "Kleiner Hafen". Hier die Bilder dazu:
Jetzt wollen wir noch den Leuchtturm Lindesnes ansehen. Der ist knapp 4 Kilometer entfernt und wir überlegen, ob wir die Fahrräder dafür nehmen. Ich gehe zur Hauptstraße und sehe mir die Höhenunterschiede an: Fahrräder kann man vergessen, die Steigungen sind zum Teil so groß, dass Karin ihr Rad nicht mal schieben könnte und sie hat keine eingebaute Schiebehilfe. Wir "befreien" das Wohnmobil (alles beiseite legen, was wir ausgeladen haben) und fahren damit zum Lindesnes Fyr.
Wikipedia weiß darüber: "Das Lindesnes fyr ist Norwegens ältester und südlichster Leuchtturm auf dem Festland. Am 27. Februar 1655 wurde hier Norwegens erstes Leuchtfeuer angezündet.
Es ist kein Zufall, dass das erste Leuchtfeuer Norwegens ausgerechnet in Lindesnes angezündet wurde. Der dänische König Fredrik III. gab am 18. Juli 1655 Pouell Hansønn (Kristiansand) das Privileg, ein Leuchtfeuer in Lindesnes zu betreiben. Der Betrieb sollte mit einer Steuer auf alle Hafeneinläufe zwischen Bergen und Båhuslen finanziert werden.
Der Zeitpunkt für den Start im Herbst 1655 war allerdings schlecht gewählt – die drei mit Materialien und Ausrüstung von Kristiansand ausgesendeten Schiffe benötigten mehr als sieben Wochen für die Fahrt nach Lindesnes. Auch das Schiff, welches Kohle aus England holen sollte, brauchte übermäßig viel Zeit; daher wurde das Feuer zunächst als 3-geschossiger Holzturm mit 30 Kerzen hinter Bleiglasfenstern erbaut. Dieses war natürlich eine sehr unkonventionelle Konstruktion; und so ließen auch die ersten Klagen nicht auf sich warten. Selbst als das Kohlefeuer endlich in Betrieb genommen werden konnte, sah sich der König genötigt, das Feuer bereits im Herbst des nächsten Jahres einzustellen.
Erst 69 Jahre später wurde das Leuchtfeuer auf Lindesnes wieder in Betrieb genommen. Es wurde allerdings beschlossen, 2 Kohlefeuer einzurichten: Das auf der Landzunge und eines in Markøy, ein wenig weiter westlich. Dieses sollte die Verwechslung der Leuchtfeuer von Lindesnes und Skagen (Dänemark) verhindern. Beide Feuer wurden am 1. Februar 1725 angezündet und bestanden nur aus einem offenen Feuertopf direkt auf dem Felsen.
Im Jahre 1822 wurden beide Feuer zu geschlossenen Kohlefeuern umgebaut. So wurden die Feuerkessel in einem geschlossenen Lampenraum auf einem gemauerten Fundament mit Rauchkanälen platziert, was zu einer sichereren und ökonomischeren Verbrennung führte. Beide Fundamente dieser geschlossenen Kohlefeuer sind heute noch vorhanden.
Das Feuer in Markøy wurde 1844 abgebaut. 1854 wurde das Feuer auf Lindesnes umgebaut; es erhielt die erste Linse. Lichtquelle wurde eine moderne Dochtlampe mit Paraffin.
In 1915 zog die Linse in einen neugebauten Gusseisenturm um. Außerdem wurde 1920 noch ein neues Maschinenhaus errichtet und ein Nebelwarnhorn installiert. Damit bekam die Feuerstation die Form, die sie auch noch heute hat.
Der Leuchtturm in Lindesnes hatte eine feste Besatzung bis zum Jahre 2003. Im Jahre 1992 wurde eine eigene Stiftung ins Leben gerufen, um den Leuchtturm und das Leuchtfeuer für Besucher zu öffnen und zu erhalten. Im Jahr 2000 wurde das Lindesnes fyr zur „Jahrtausendstätte“ der Fylke Vest-Agder gewählt; in Folge wurde darauf eine neue Vermittlungsstation im Fels unter dem Leuchtturm errichtet. Das Lindesnes fyr wurde außerdem als Hauptstelle für ein Nationales Leuchtturmmuseum vorgeschlagen."
Viel Info, aber Leuchttürme waren enorm wichtig in einer Zeit, als große Lasten am leichtesten per Schiff transportiert werden konnten. Hier jetzt unsere Bilder:
Das war der Tag und am späten Nachmittag gehe ich mit dem Kater noch zum Privathafen des Campingplatzes:
Morgen fahren wir weiter, mal sehen, wie weit wir kommen. Die Durchschnitts-Geschwindigkeit auf der Straße an der Küste schätze ich so auf 40 kmh. Aber wir haben es ja nicht eilig ...