Tag 6
Der Tag beginnt wieder wunderschön, es ist in der Sonne gleich morgens schon warm genug, um im Schlafanzug draußen zu sitzen. Der Kater macht seinen üblichen Ausflug, wir uns und das Auto fertig und dann fahren wir weiter.
Erstes Ziel ist die kleine Stadt Farsund auf der Halbinsel Lista, siehe Karte. Wikipedia: "Funde aus der Steinzeit zeigen, dass es in Lista bereits früh Siedlungen gab. Als Gründer der Stadt Farsund gilt Jochum Brinch Lund, der von dort aus Handel mit Orten in ganz Europa startete. Im Jahr 1795 erhielt Farsund die Berechtigung, Handel und Seefahrt zu betreiben. Ein großer Teil der Bebauung im Ort Farsund ging bei einem Stadtbrand im Jahr 1901 verloren. Die Residenz der Familie Lund brannte 1940 ab und wurde danach wieder aufgebaut. Heute dient es als Rathaus."
Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter an der Südküste von Lista entlang zum Leuchtturm Listas Fyr (in der Karte rot markiert) und sehen ihn uns an.
Dann geht es weiter zum nächsten Campingplatz (in der Karte türkis markiert). Die folgende Fahrt stellt alles in den Schatten, was ich bisher an Strecken kannte. Karin war ja schon in Norwegen und meint: "Wer diese Straßen gefahren ist, kennt alle norwegischen Straßen". Die erste Strecke ist eigentlich das, was bei uns eine Landesstraße ist, aber von den 22 Kilometern sind nur 8 km asphaltiert bei einer Breite von 2 PKW. Es folgen 14 Kilometer Schotterpiste in der Breite 1 LKW. Und das Ganze extrem kurvig. Hier die Bilder:
Anschließend geht es auf die Europastraße 39 und das ist eine Schnellstraße.
Allerdings ist nach wenigen Kilometern das Vergnügen einer schnellen Strecke zu ende, denn:
Also der Umleitung folgen. Die Straßen sind ja halbwegs brauchbar, aber sehr kurvig und oft so eng, dass einer warten muss. Garniert wird das Ganze immer wieder mit Serpentinen und geschlossenen Ortschaften. Die Strecke innerhalb einer Ortschaft ist mit Bodenwellen gegen Raser gesichert, aber 40 kmh ist bei denen oft schon zu schnell.
Und als diese Umleitung zu ende ist, haben wir 87 km statt 12 zurückgelegt. Hier die passende Karte:
Viel von dieser Strecke ist Karin schon allein gefahren, als sie mal ohne mich mit dem Wohnmobil Norwegens Süden "erobert" hat. Ich bewundere jetzt, das sie das so problemlos geschafft hat. Und das auch noch als "Neuling" in einem großen Fahrzeug!
Nach viereinhalb Stunden Fahrzeit und 225 Kilometern sind wir aber endlich am Ziel: Vagan Camping. An der Rezeption hängt ein Schild "Such Dir einen Platz und zahle bar in den Briefkasten, wenn Du wieder losfährst". Mist, wir haben kein Bargeld mehr, in Norwegen wird doch alles mit Kreditkarte bezahlt ....
Wir sind die einzigen hier und es kreuzt auch am Abend niemand mehr auf. Karin ist ein wenig ängstlich, weil wir sicherlich ausgeraubt werden heute Nacht. Mir macht das nichts aus, im Gegenteil: niemand wird hier Lärm machen oder per Grill die Luft verpesten. Dem Kater geht es prächtig, der treibt Sport, als wenn er nur halb so alt wär.
Der Plan für Morgen: steht noch nicht fest, das entscheiden wir spontan!