Tag 59, 23. Juni
Es hat die ganze Nacht geschüttet und gestürmt. Jetzt am Morgen lässt der Regen langsam nach, wir sehen sogar für einige Sekunden die Sonne. Beim obligatorischen Spaziergang freut sich der Kater über frisches Wasser.
Wir fahren zum Raftsund. "Sund" klingt nach Wasserfläche und ist es auch, aber im Unterschied zum Fjord ist das keine Sackgasse, sondern eine durchgehende Wasserstraße. Und der Raftsund ist ein sehr wichtiger Wasserweg: er bietet eine geschützte Passage durch die Lofoten für die gesamte Schifffahrt. Mit anderen Worten: hier fährt jedes Schiff, jedes Boot durch, das in den Norden will oder von dort kommt.
Der Eintrag in Wikipedia: "Der Raftsund ist die Wasserstraße zwischen Lofoten und Vesterålen. Entlang des Sundes liegen mehrere Häuser und ehemalige Handelsplätze, die zumeist nach dem Ausbau des Straßennetzes ihre einstmals zentrale Lage und Funktion verloren haben. Die Natur entlang des Raftsundes ist dennoch ein großes Erlebnis. Besonders eindrucksvoll ist der Trollfjord. Der Raftsund wird im Norden von der Raftsundet bru überspannt, die ein Teil der Festlandsverbindung der Lofoten ist. Die Brücke wurde am 6. November 1998 eröffnet. Die Schiffe der Hurtigruten verkehren auf ihrem Weg zwischen Svolvær und Stokmarknes durch den Raftsund. Bei schönem Wetter machen sie dabei in den Sommermonaten einen Abstecher in den Trollfjord.
Der Trollfjord ist ein 2 Kilometer langer Seitenarm des Raftsunds, der die norwegischen Regionen Lofoten und Vesterålen voneinander trennt. Der Name Trollfjord leitet sich von den Trollen, den Zauberwesen der nordischen Mythologie, ab. Die Einmündung des Trollfjords in den Raftsund ist nur 100 Meter breit. Im weiteren Verlauf erweitert sich der Fjord bis auf eine maximale Breite von 800 Metern. "
Und hier unsere Bilder dazu:
Wir fahren jetzt eine längere Strecke nach Norden, um endlich dem Ende der Reise näher zu kommen. Wir fahren größtenteils auf gut ausgebauten Straßen, aber eine freie entspannte Fahrt ist trotzdem nicht drin, weil es immer noch stürmt und Regenschauer die Sicht einschränken. Aber es gibt auch Lichtblicke:
Die Sonne steht hier im Norden erheblich flacher über dem Horizont, deshalb sind Regenbögen ebenfalls sehr flach.
Kurz nach diesem Regenbogen sind wir auf dem Campingplatz Toften. Gestern hatte ich am Schluss geschrieben, dass wir zu einem Dorf fahren, das mehrfach verlassen wurde, aber dafür ist es heute zu spät, das machen wir morgen. Ich bin mir nicht sicher, ob es die beiden Wohnmobilstellplätze dort noch gibt und bleibe lieber hier: auf der sicheren Seite. Wild irgendwo stehen ist ja ganz schön, zumindest für mich, aber bei Sturm und Regen verliert das seinen Reiz ...
Hier findet heute eine Feier statt: die Norweger feiern die Sommersonnwende am 23. Juni und das ist heute. Eigentlich sollte das eine rauschende Ballnacht im Freien werden, aber wir haben Glück: wegen des Wetters ist die Feier ins Restaurant verlegt worden. Deswegen hängt die Pommtröte an der Tür.
Morgen geht es dann zum Nordende der Insel Langoya zu dem schon erwähnten Dorf ...